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Aktuell Leserbrief

»Faktencheck enttäuschend«

Neues Stadtbuskonzept in Reutlingen (per E-Mail)

»Alles wird busser« – mit diesem Slogan, ergänzt um die Infos »10 neue Buslinien, 100 neue Haltestellen«, weckte die Stadt Reutlingen hohe Erwartungen. Es mag Profiteure geben, für uns jedoch verlief der Faktencheck enttäuschend, denn es hat sich nichts verbessert!

Gleich geblieben ist der sehr weite Weg zu den Haltestellen (vom Wörnsbergweg in Sondelfingen zur Haltestelle Hohenschildstraße über 400 Meter mit erheblicher Steigung, die zu bewältigen uns mit zunehmendem Alter schwerer fällt, von der Ausstiegshaltestelle sogar 580 Meter).

Hoffnung keimte auf, als wir bemerkten, dass im Lindenäckerweg gut 200 Meter von unserer Wohnung eine Stadtbushaltestelle eingerichtet wird. Leider hält dort nur alle Stunde ein Quartiersbus nach Rommelsbach, aber wann benötigen wir den? Bezüglich der häufig genutzten Buslinie 7 in die Innenstadt bleibt es bei der grenzwertigen Entfernung und dem einer Großstadt unwürdigen 20-Minuten-Takt. Da sollte sich Reutlingen das kleinere Tübingen zum Vorbild nehmen, denn die dortige Linie 5 – die ich häufig nutze – fährt Montag bis Freitag alle zehn Minuten, abends und am Wochenende alle 15 Minuten.

Aber auch deutliche Verschlechterungen sind durch das neue Buskonzept möglich, so beispielsweise für die Familie meiner Tochter, welche oberhalb des Krankenhauses am Georgenberg wohnt. Ihre Zwillinge – sechs Jahre alt – kommen jetzt in die Sprangerschule.

Bisher hätten sie mit dem Bus der Linie 8 zur Schule fahren können vom »Klinikum oben« zur Haltestelle Ringelbachstraße, Ecke Heinestraße. Da der 8er-Bus letztgenannte Haltestelle nicht mehr anfährt, bleibt ihnen nichts anderes übrig, als ihre Kinder mit dem Auto zur Schule zu fahren.

 

Friedwald Geiger, Reutlingen