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Aktuell Leserbrief

»Fadenscheinige Rechtfertigungen«

Zum Artikel »WM in Saudi-Arabien eine gute Idee?« vom 12. Dezember (per E-Mail)

Ich bin kein Fußballgegner! Überhaupt nicht! Aber die Hintergründe der Vergaben für die WM 2030 und 2036 widern mich an. Diesbezüglich hatte ich bereits im Radio einen Kommentar gehört und nun im Internet unter www.sportschau.de folgende aufschlussreiche Zeilen gefunden. Zitat Anfang: Das Vergabeverfahren, das (Anmerkung von mir: nur) Norwegen kritisierte, hatte der FIFA-Rat, in dem DFB-Präsident Bernd Neuendorf als Mitglied 250.000 US-Dollar pro Jahr erhält, auf den Weg gebracht. Im Oktober 2023 wurden in einem ersten Schritt die Bewerbungen für 2030 aus Südamerika auf der einen sowie Europa und Afrika auf der anderen Seite zu einer verknüpft und diese drei Kontinente dann genau wie Nordamerika wegen der WM 2026 für die Vergabe der WM 2034 ausgeschlossen. Eine WM in sechs Ländern auf drei Kontinenten – damit war der Weg freigeräumt für Saudi-Arabien, ohne Konkurrenz. Zitat Ende. Die Bewertung des Strippenziehers Gianni Infantino – FIFA-Präsident – überlasse ich dem werten Leser. Nun ist saudi-arabisches Geld endgültig entfesselt. Menschenrechte? Klimaschutz? Dazu noch die Statutenänderungen des FIFA-Rates im Mai 2024, bitte im Internet nachlesen. Die Rechtfertigungen des Bernd Neuendorf zu den Vergaben sind aus meiner Sicht erbärmlich und fadenscheinig. Es bewahrheitet sich wieder einmal: Geld stinkt nicht.

 

Cornelia Dahms, Reutlingen