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Aktuell Leserbrief

»Es geht wesentlich günstiger«

Zum Artikel »Der Lindachknoten wird entwirrt« vom 28. November (per E-Mail)

Die Stadt plant einen Fußgängersteg über die Echaz am Lindachknoten von der Hindenburgstraße bis zur Lederstraße für 1,3 Millionen Euro. Der Gemeinderat hat diesem Projekt auch bereits mit Mehrheit zugestimmt.

Als Begründung wird angeführt, dass die Brücke über die Echaz an der Lindachstraße nicht breit genug ist, um alle Verkehrsarten wie Fahrzeuge, Fußgänger und Radfahrer aufzunehmen. Festzustellen ist hierbei jedoch, dass es sich keinesfalls um einen Unfallschwerpunkt in diesem Bereich handelt. Als Bürger und Steuerzahler in Reutlingen frage ich mich allen Ernstes: Geht's noch?

1.300.000 Euro für einen Fußgängersteg mit 21 Metern Länge! Und das in einer Zeit, wo die Kassen in der Stadt Reutlingen so klamm sind, wie es bald nicht mehr schlimmer geht. Ursprünglich ging man beim sogenannten Glashaus in der Oberamteistraße von 15 Millionen Euro aus, jetzt wird bereits über 20 Millionen Euro geredet.

Meiner Meinung nach geht es bei dem geplanten Steg auch wesentlich preisgünstiger: Der Gehsteig auf der linken Seite der Lindachstraße führt nur von der Lindachapotheke über die Echaz bis zur Fußgängerampel über die Lindachstraße. Dieser Gehsteig kann ersatzlos entfallen, weil auf Höhe der Apotheke 20 Meter zurück bereits ein ampelgesteuerter Fußgängerüberweg besteht. Dann kann der jetzt auf der Straße geführte Radweg nach rechts auf den bisherigen Gehsteig verlegt werden. Dadurch entsteht genügend Platz, um die Straße stadteinwärts weiter nach rechts über den bisherigen Radweg bis an den jetzigen Bordstein zu verschieben.

Auf der gegenüberliegenden Straßenseite, also westwärts, wird der Gehsteig aktuell von den Fußgängern und den Radfahrern genutzt. Dieser Gehsteig/Radweg hat nur eine Breite von 2,75 Metern. Angeblich zu schmal für Fußgänger und Radfahrer, es müssten 3,25 Meter sein. Durch den Wegfall des Gehsteigs auf der anderen Straßenseite entsteht jetzt genügend Raum zur Anlage des Radwegs (stadtauswärts) auf der Straße. Der bis jetzt auf der Straße stadteinwärts führende Radweg hat eine Breite von circa einem Meter. Beim Wegfall/Verschiebung dieses Radweges werden also sogar noch mindestens 25 Zentimeter dazugewonnen. Als bauliche Maßnahmen sind nur die Absenkungen der Randsteine am jetzigen Gehsteig erforderlich.

Alle anderen Maßnahmen sind mit ein paar Eimern Farbe zu realisieren! Dazu braucht man keine 1, 3 Millionen Euro zu verschleudern! Der Neubau einer reinen Fußgängerbrücke über die Echaz ist völlig unnötig und eine enorme Steuerverschwendung in diesen klammen Zeiten.

Lothar Etter, Reutlingen