Welche Freude, am Samstag, 8. März, wurden im Reutlinger General-Anzeiger die Pläne für die Rathaus-Sanierung erläutert und am Montag, 10. März, wurde die Kostenerhöhung beim Glashaus dargestellt. Und kein Wort von der in letzter Zeit üblichen Finanznot. Kein »das geht nicht«, weil die Kassen in Reutlingen leer sind. Das Finanzproblem scheint doch kleiner als gedacht zu sein, da können 165 Millionen Euro für die Rathaus-Sanierung aufgebracht werden und 2 Millionen Euro Kostenerhöhung beim Glashaus scheinen kein großes Problem zu sein.
Darauf haben wir Reutlinger und Reutlingerinnen lange gewartet, nicht immer nur zu hören, dass dringend erforderliche Projekte aufgrund von Finanznot nicht realisiert werden können. Vielen Dank an das Team von Herrn Wintzen, diese für die Stadt wichtigen Projekte in der aktuellen finanziellen Lage voranzubringen.
Dieses Signal stimmt mich zuversichtlich, dass bald auch die lange Liste der Sanierungen und Erweiterungen an Reutlinger Schulen angegangen werden kann. Die Liste aus der Gemeinderatsdrucksache GR-Drs 22/016/04 enthält 30 verschiedene Sanierungs- und Erweiterungsprojekte an Reutlinger Schulen. Dies ist die letzte veröffentlichte Sichtweise der Stadtverwaltung (ich hoffe, ich habe nichts übersehen). Es steht zu befürchten, dass die Liste aus Sicht der Schulleitungen länger ist und die Bedürfnisse der Schüler nochmals deutlich mehr Notwendigkeiten umfasst.
Nun ist aktuell eine Schulentwicklungsplanung am Laufen und sicherlich müssen verschiedene dieser 30 Projekte die Ergebnisse der Schulentwicklungsplanung abwarten, um der aktuellen Planungssituation gerecht zu werden. Es sind vermutlich auch einige Projekte auf dieser Liste, die bereits in den nächsten Haushalt eingeplant werden können. Daher freue ich mich, dass Herr Wintzen und sein Team offensichtlich Möglichkeiten gefunden haben, dringende Projekte trotz Finanznot zu realisieren.
Ich hoffe sehr, dass die Schulprojekte in kommenden Haushaltsgesprächen der Stadtverwaltung und des Gemeinderats sehr dringend gemacht werden und auch hier neue Wege bezüglich Finanzierungsoptionen gegangen werden. Es bedarf aus meiner Sicht eines Umdenkens bezüglich der Schulsanierungen, damit die erwähnte Liste in absehbarer Zeit signifikant kürzer wird. Anderenfalls schieben wir in Reutlingen jahrzehntelang einen langen Sanierungsstau an unseren Schulen vor uns her. Das kann niemand verantworten wollen.
Thomas Kuchelmeister, Reutlingen