Mit Entsetzen musste ich erfahren, dass im Zuge der Umgestaltung des baden-württembergischen Landeswappens eine unglaubliche Summe an Steuergeldern verschwendet wurde.
Der neue Entwurf, der wenig von der einstigen Würde und historischen Bedeutung übrig lässt, stellt nicht nur eine ästhetische Verschandelung dar, sondern ist auch ein trauriges Beispiel für den leichtfertigen Umgang mit öffentlichen Mitteln. Besonders unrühmlich ist die Rolle der CDU-Landtagsabgeordneten und -regierungsmitglieder in diesem Vorgang. Als Vertreterinnen und Vertreter der Regierungspartei wären sie in der Pflicht gewesen, diese Ausgaben kritisch zu hinterfragen und eine sinnvolle Kontrolle auszuüben. Stattdessen herrschte offenbar Desinteresse oder Gleichgültigkeit. Die Kontrollfunktion, die die Demokratie so dringend benötigt, wurde schmählich versagt.
Wie kann es sein, dass in einer Zeit, in der Bürgerinnen und Bürger mit immer höheren Abgaben belastet werden, solch eine Verschwendung nicht nur genehmigt, sondern auch ohne öffentlichen Aufschrei umgesetzt wird? Die Neugestaltung des Landeswappens hätte sicher zu einem Bruchteil der Kosten erfolgen können – oder, noch besser, gar nicht, da das bisherige Wappen seinen Zweck vollständig erfüllte. Ich fordere nicht nur eine lückenlose Aufklärung der Vorgänge, sondern auch einen klaren Plan, wie solche Fehlentscheidungen in Zukunft verhindert werden können.
Die Landesregierung und insbesondere die CDU-Fraktion müssen sich ihrer Verantwortung bewusst werden und künftig mit größerem Respekt vor den Finanzen der Bürgerinnen und Bürger handeln.
Matthäus Felder, Lichtenstein