Sehr geehrter Herr Bundeskanzler Scholz, sehr geehrte Abgeordnete, unser Land befindet sich in der größten Krise seit Bestehen der Bundesrepublik Deutschland. Die Basis für ein stabiles Lebensumfeld ist aus den Fugen geraten und viele Menschen wissen nicht mehr, wie es in der Zukunft weitergehen soll. Große Industrieunternehmen wandern mit ihren Produktionen ins Ausland, weil der Standort Deutschland definitiv kein lukratives Geschäftsfeld mehr bietet. Die Kosten sind absolut zu hoch und ein Wettbewerb ist unmöglich. Diese katastrophalen Zustände waren schon jahrelang bekannt und es wurden noch weitere Fehlentscheidungen von den Politikern und Managern getroffen.
Leere Worte und Aktionismus führen zu keinen Lösungen. Milliardenbeträge werden für Rüstung und eine Art Kriegswirtschaft ausgegeben und die Investitionen für neue Geschäftsfelder werden sehr bescheiden getätigt. Jetzt leben wir von der Substanz. Dieser Zustand wird nicht lange funktionieren und wir werden tatsächlich zum Armenhaus in Europa. Zum Glück haben wir in Kürze Neuwahlen. Wenn sich in der neuen Regierung wieder die alten Player befinden, wird sich unsere Lage nicht ändern. Wir brauchen jetzt verantwortungsvolle Politiker mit Fachkompetenz und einem Engagement für effektive Erneuerungen. Eine Anmerkung möchte ich mir erlauben: Eine Brandmauertaktik ist der falsche Weg aus unserem Dilemma. Viele fachkundige Politiker werden regelrecht boykottiert und mit undemokratischen Methoden attackiert. Das ist nicht zielführend. Nur eine offene Politik ist die Grundlage für eine zeitnahe Umsetzung von neuen Strategien. Ansonsten verlieren wir auf dem Weltparkett.
Auch die mögliche Kriegsgefahr direkt vor unserer Haustür sollte man nicht arrogant betrachten. Das könnte zu sehr kritischen Situationen führen. Die Medien sollten sich mehr auf Neutralität ausrichten. Das würde die Spaltung in unserer Gesellschaft verhindern. Waffenstillstand muss unser nächstes Ziel sein, nicht die wirtschaftlichen Aspekte. Die Brandmauer muss weg, weil sie eine gerechte Demokratie verhindert.
Rainer O. Braun, Mittelstadt