Das ist nun wirklich keine Überraschung und war doch genau so zu erwarten. Erst mal schauen und abwarten, wie sich die von anderer Seite initiierte Aktion entwickelt, um dann, nach der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts zugunsten Tübingens, darüber nachzudenken, diese Steuer nun auch in Reutlingen einzuführen. Bleibt nur zu hoffen, dass dies dem Bürger dann nicht wieder als Eigeninitiative verkauft wird. In Tübingen werden durch die Verpackungssteuer jährlich etwa 800.000 Euro Mehreinnahmen für die Stadtkasse erwartet. Ein ähnlicher Betrag dürfte auch in Reutlingen zusammenkommen. Wie kann man angesichts dieser Summe und in Kenntnis der chronischen Finanznot der Stadt behaupten, die zu erwartenden Mehreinnahmen aus einer Verpackungsabgabe seien nicht vorrangig, sondern nur ein »willkommener Nebeneffekt und ein Beitrag zur Verschönerung der Innenstadt«? Das ist wieder mal ziemlich keck!
Raimond Krohmer, Degerschlacht