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Aktuell Leserbrief

»Da hat es mir kurz die Sprache verschlagen«

Café in der Wilhelmstraße (per E-Mail)

Ich habe mich am 1. Mai sehr über ein Reutlinger Café in der Wilhelmstraße geärgert. Ich war mit zwei Kindern dort, weil die beiden »etwas Süßes« wollten. An der Verkaufstheke habe ich insgesamt zwei Kugeln Eis, drei Macarons und ein Croissant gekauft. Als die Kinder ihr Eis in der Hand hielten, sagte ich zu Ihnen, sie mögen schon rausgehen und sich hinsetzen, während ich bezahlte. Zum Abschied sagte mir die Verkäuferin spitz »Sie können hier aber nicht sitzen!« Leider hat es mir kurz die Sprache verschlagen, und da hinter mir noch ein weiterer Kunde wartete, wollte ich nicht diskutieren, bin wortlos raus zu den Kindern und sagte ihnen, dass wir weiter müssen.

Ich verstehe, dass ich nicht mein Vesperbrot von zu Hause an den Tischen draußen verzehren kann. Ich verstehe auch, dass Gäste, die am Tisch bestellen, Vorrang haben. Aber wir hatten alles im Café gekauft und draußen war von den vielen Tischen nur ein einziger besetzt.

Die Frage, die sich mir stellt, ist: Wäre es wirklich so problematisch gewesen, wenn wir kurz an einem dieser freien Tische Platz genommen hätten, um den Kindern zu ermöglichen, ihr Eis zu genießen? Es ist so typisch Deutsch!

 

Gabi Widmaier, Betzingen