Es ist gut, dass noch vor dem Start des Bebauungsplanverfahrens im Februar 2025 jetzt eine genauere Planskizze vorliegt. Gut ist auch, dass die Planer im Auftrag der Stadt Metzingen eine Kartierung und Bewertung des Baumbestandes auf Gelände des Ferientagheims (Efti) vorgenommen haben. Gut ist auch, dass nun die Baum- und Sträuchervegetation am Weg Richtung Stadion erhalten bleiben soll. Gut ist auch, dass eventuell einige Bäume des Efti-Geländes umgepflanzt werden. So ist der BUND/Nabu-Appell der Metzinger Bürgerinnen und Bürger in Form einer Unterschriftenaktion doch nicht ganz wirkungslos geblieben.
Überhaupt nicht gut ist allerdings, dass die nun gezeigte »schärfere« Planung mit einer wirklich baumschonenden Planung für die Efti-Bäume wenig zu tun hat. Vergleicht man die Planskizze vom Mai 2024 mit der aktuellen Planskizze, so sind tatsächlich nur wenige Veränderungen er-kennbar.
Der nördliche Pkw-Parkplatz bleibt erhalten, der südliche Parkplatz wird sogar mehr Richtung Bongertbach-Biotop ge-schoben, der Wohnmobilstellplatz mit einem Pkw-Parkplatz getauscht.
Das Hallenbadgebäude wird nur leicht verdreht, aber nicht versetzt. Der Flächenverbrauch bleibt genau so hoch wie in der Planskizze vom Mai 2024. Diese war die Grundlage für den BUND/Nabu-Appell.
An der Überbauung des Efti-Geländes hat sich damit nichts geändert, das heißt, die meisten Bäume, insbesondere die großkronigen »Baumriesen«, werden gefällt. Genau diese Überbauung zu verhindern war aber das Anliegen der Unterschriftenaktion zum Erhalt der Efti-Bäume. Aus diesem Grund greift auch die Kritik der Oberbürgermeisterin nicht, dass hier eine Unterschriftenaktion zu früh und mit nicht aktuellen Planskizzen gestartet wurde.
Eine wirklich baumschonende Variante wäre nur durch einen Verzicht (oder deutliche Verkleinerung) des nördlichen Pkw-Parkplatzes und eine Verschiebung des Hallenbadgebäudes in Richtung Tennisheim möglich. Durch den Verzicht auf die Wohnmobil-Stellplätze wäre der Raum hierfür durchaus vorhanden.
Generell stellt sich hier wieder die Frage, warum das Efti-Gelände überhaupt einbezogen wurde. Auf der gegenüberliegenden Fläche wäre genug Platz für Park- und Stellplätze vorhanden. Schließlich war die Öffentlichkeit in den entscheidenden Phasen der öffentlichen Beteiligung zu keiner Zeit über eine mögliche Variante »Ferientagheim« informiert und hat damit auch nicht gerechnet. Auch war damals zu keinem Zeitpunkt von 250 Pkw-Parkplätzen und zusätzlichen Wohnmobil-Stellplätzen die Rede. Sogar in der Gemeinderatsvorlage zur Entscheidung des Vergabeverfahren im Juli 2022 war das neue Bad noch zwischen Ferientagheim und Tennisheim skizziert.
Nun hat sich in Form einer Unterschriftenaktion hier also bürgerlicher Protest geäußert. Der Forderung, den gesamten Baumbestand des Efti-Geländes zu erhalten, wollen die Planer nicht entsprechen. Dies verdeutlicht das fatale Versäumnis, dass die Stadtverwaltung und der Gemeinderat in der Ausschreibung für das neue Bad eine maximale Schonung des Baumbestandes nicht aufgenommen haben. So kann eben auch dieser aktuelle Planungsstand den massiven Eingriff in die Natur- und Kulturlandschaft nur marginal abmildern.
Dr. Andreas Weber und Gebhard Stiefele (BUND-Gruppe Metzingen), Susanne Jost (Nabu Metzingen), Metzingen