Vielen Dank für diesen zweiseitigen Abriss des Kriegsendes und des Neubeginns. Eine sehr objektive historische Zusammenfassung dieses so bedeutenden Einschnitts in der jüngeren deutschen Geschichte, deren Wissensvermittlung in den Schulen als Minimallösung so wünschenswert wäre, denn »nur wer weiß, woher er kommt, weiß, wohin er geht«, um einen bekannten deutschen Politiker der Nachkriegszeit zu zitieren.
Alleinig die Verwendung der Abkürzung »BRD« in diesem, wie auch immer wieder in anderen GEA-Beiträgen, sorgt für mich als noch die Mauerzeiten erlebenden Westberliner für ein Zwicken in der Bauchgegend. Die Abkürzung »BRD« für »Bundesrepublik Deutschland« wurde in den 1970er-Jahren kontrovers diskutiert und schließlich im amtlichen Sprachgebrauch vermieden. Der Hauptgrund dafür war, dass die Abkürzung in der DDR häufig verwendet wurde, um die Bundesrepublik Deutschland und die Deutsche Demokratische Republik (DDR) auf eine Stufe zu stellen. Dies sollte die Gleichberechtigung der beiden Staaten ausdrücken. In Westdeutschland wurde die Abkürzung »BRD« als kommunistische Agitationsformel angesehen, die den Begriff »Deutschland« aus dem öffentlichen Bewusstsein verdrängen sollte. Daher empfahlen die Regierungschefs von Bund und Ländern 1974, im amtlichen Sprachgebrauch die volle Bezeichnung »Bundesrepublik Deutschland« zu verwenden. Es wäre doch wünschenswert, insbesondere bei dem immer wieder viel beschworenen Ruf nach deutscher Erinnerungskultur, auch diese vermeintlich historischen Kleinigkeiten in der Berichterstattung korrekt abzubilden.
Frank Baude, Walddorfhäslach