Dass es Menschen gibt, die sich über das Gebell des Nachbarhunds oder das Krähen eines Hahns aufregen, oder mit zu lauten Kindern nicht einverstanden sind, damit müssen wir leben und entsprechend umgehen – das gilt auch bei Windkraftanlagen. Bezüglich der Topografie von Bronnweiler ist doch ganz klar, dass die Hauptwindrichtung aus Westen kommt und sich Richtung Osten auf den Weg macht. Daher wandert der Schall von West nach Ost. Bronnweiler befindet sich in einer Mulde, also müsste in Folge dessen der Schall hinter dem Stadtteil von Reutlingen vorbeiziehen. Das Gleiche gilt übrigens auch für Gönningen.
Ich frage mich auch, wo die gesunden alten Bäume denn stehen, denn die meisten Bäume wurden erst nach 1950 gepflanzt und viele davon sind aus unseren »Wirtschaftswäldern« bereits geerntet worden. Die Forstverwaltung kann uns dazu be-stimmt genaue Angaben liefern.
Um die Vögel mache ich mir keine Sorgen, denn diese sind schlauer und anpassungsfähiger als wir Menschen uns manchmal vorstellen können. Außerdem gibt es mittlerweile Sicherheitseinrichtungen, die anfliegende Objekte erkennen und die Windkraftanlagen entweder drosseln oder abstellen.
Klar ist das Käpfle ein beliebtes Naherholungsgebiet. Auch der Himmelberg in Willmandingen ist einer. Dort stehen seit über 30 Jahren drei Windkraftanlagen und die Anzahl der Besucherinnen und Besucher dort ist seither stetig gestiegen. Daher ist es sehr schwierig, sachlich den Bedenken der Contra-Argumente zu folgen.
In unserer Situation geht es darum, dass wir uns bei der Energiegewinnung unabhängiger machen müssen von Erdöl, Gas und Kohle, denn die Vorräte hierzu sind nicht unendlich. Manchmal müssen wir, auch für zukünftige Generationen, über unseren eigenen Schatten springen, unseren Beitrag leisten und anderen Formen der Energiegewinnung eine Chance geben!
Fabio Cani, Reutlingen
