Die Arbeiten thematisieren die Suche nach der ukrainischen Identität unter den Bedingungen des Krieges. Zum Teil sind sie in der Zeit als Artist in Residency am ZKM entstanden. Seit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine am 24. Februar 2022 haben bundesweit zahlreiche Kunstinstitutionen Künstler und Kulturschaffende vorübergehend als Stipendiaten aufgenommen, die vor den russischen Aggressoren fliehen mussten oder die keine Arbeitsgrundlage mehr haben.
Viele haben Probleme, mit der Situation zurechtzukommen. Die Sehnsucht nach Verbindungen illustriert so die Animation »Miracle Support« von Alina Bukina. Die 30-Jährige schafft aus einer einzigen bewegten Linie Menschen in wechselnden Verbindungen. Anna Manankinas Videoinstallation »Natural History of Destruction« wiederum befasst sich mit Kriegserfahrungen und den Auswirkungen auf Leib und Seele aus weiblicher Perspektive. Dank künstlicher Intelligenz bringen Knochenstrukturen prächtige Blüten hervor. Ihre Interpretation des kunsthistorischen Motivs vom »Tod und das Mädchen« verweist auf die Bedrohung von Frauen im Krieg durch Vergewaltigung.
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