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Zwei junge und zwei tote Menschenaffen in der Wilhelma

Freud und Leid im Menschenaffenhaus der Stuttgarter Wilhelma: In den vergangenen Wochen sind in dem Zoo zwei junge Bonobos auf die Welt gekommen, bei einer weiteren Geburt starben aber ein Ungeborenes und seine Mutter Fimi. Die Nabelschnur habe sich so um den Fötus gewickelt, dass das Weibchen ihn nicht gebären konnte, teilte die Wilhelma am Freitag mit. Wildtiere versuchten aber stets, gesundheitliche Probleme zu verbergen, solange es gehe. Deswegen sei der tiermedizinische Eingriff zu spät gekommen.

Bonobo-Weibchen »Banbo« mit Baby
Bonobo-Weibchen »Banbo« mit ihrem Nachwuchs. Foto: Wolfgang Mehnert
Bonobo-Weibchen »Banbo« mit ihrem Nachwuchs.
Foto: Wolfgang Mehnert

»Die Freude ist riesengroß, dass wir gleich mehrfach gesunden Nachwuchs haben«, sagte Wilhelma-Direktor Thomas Kölpin. Die Weibchen Banbo und Bikita hätten gesunde Junge auf die Welt gebracht. Ein drittes Weibchen stehe zudem kurz vor der Geburt. Mit der Namensgebung beim Nachwuchs warte man noch, weil das Geschlecht der an die Mütter geklammerten Babys bislang nicht erkennbar gewesen sei.

»Bei aller Begeisterung betrübt uns der Verlust der beiden anderen Tiere«, sagte Kölpin. Die Gefahr einer missglückten Geburt bestehe zwar im Zoo wie in der Natur. »Aber es ist ein Jammer um jeden einzelnen der seltenen Menschenaffen.«

Die Wilhelma betreut nach eigenen Angaben eine der größten Bonobo-Gruppen weltweit. 23 der rund 220 Tiere im Zoonetzwerk zum Erhalt der vom Aussterben bedrohten Affen seien in Stuttgart zu Hause. Stark gefährdet sei die Art in den Wäldern Zentralafrikas durch Wilderei, Krankheiten und den Verlust ihres Lebensraums.

Wilhelma Stuttgart über Bonobo-Gruppe

© dpa-infocom, dpa:220311-99-481322/3