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»Zu viele Fehler gemacht«: VfB verliert in Heidenheim

Der VfB Stuttgart muss sich bei Aufsteiger 1. FC Heidenheim geschlagen geben. Silas hämmert einen Elfmeter drüber - Tim Kleindienst trifft aus dem Mittelkreis heraus zum 2:0-Endstand.

1. FC Heidenheim - VfB Stuttgart
Stuttgarts Luca Raimund (3.v.r.) trifft die Latte. Foto: Harry Langer/DPA
Stuttgarts Luca Raimund (3.v.r.) trifft die Latte.
Foto: Harry Langer/DPA

Die Heidenheimer Spieler klatschten in die Hände, die Fans skandierten »Derbysieger, Derbysieger!« - zu Recht, wie auch Frank Schmidt fand: »Wir haben heute einfach die richtigen Mittel gewählt«, sagte der Fußballtrainer des FCH nach dem 2:0 (0:0) am Sonntagabend gegen den VfB Stuttgart bei DAZN. Jan Schöppner (70. Minute) und Tim Kleindienst mit einem Tor aus dem Mittelkreis heraus (90.+4) trafen für den Aufsteiger, der zuvor vier Pflichtspiel-Niederlagen nacheinander kassiert hatte und aus dem DFB-Pokal ausgeschieden war.

»Riesen-Kompliment an meine Mannschaft«, sagte Schmidt, der nur eines bemängelte: »Wir haben eigentlich viel zu wenig Tore heute gemacht.« Die Stuttgarter waren entsprechend bedient. Das Team habe einfach »zu viele Fehler gemacht«, sagte Torhüter Alexander Nübel, »die Standardsituationen haben wir auch nicht in den Griff bekommen, jede Flanke, jede Ecke hat immer gebrannt.« Und VfB-Stürmer Deniz Undav meinte: »Wir können uns bei unserer Verteidigung bedanken, dass es nur 2:0 steht und nicht vorher schon 3:0, 4:0, weil die hinten gut gerettet haben.«

Der VfB bleibt trotz der Niederlage Tabellendritter, verlor aber ein bisschen den Anschluss an die Spitze. Das Schwaben-Derby wäre wohl anders verlaufen, wenn Silas per Foulelfmeter die Stuttgarter in Führung geschossen hätte - stattdessen drosch er den Ball klar über das Tor. (57. Minute). »Wir haben keine gute erste Halbzeit gespielt«, meinte VfB-Trainer Sebastian Hoeneß, nicht »klar genug« habe seine Elf gespielt. »Unterm Strich zu wenig.«

Nass, kalt und zwischenzeitlich auch windig war es auf der Ostalb, doch das entsprechende Kampfspiel lieferten beide Mannschaften nicht ab. Die Partie war durchaus ansehnlich. Allein im mitunter turbulenten ersten Durchgang gab es drei Lattentreffer.

Die Heidenheimer trauten sich nach und nach mehr zu. Vor allem bei ruhenden Bällen sorgte Standardspezialist Jan-Niklas Beste immer wieder für Gefahr. Schöppner (17.) und Gimber (43.) trafen per Kopf jeweils die Latte. Dazwischen musste Stuttgarts Kapitän und Abwehrchef Waldemar Anton mehrfach in höchster Not retten. Einmal parierte Nübel stark gegen Heidenheims Torjäger Kleindienst (33.).

Wenige Minuten vor der Pause hatten aber auch die Gäste noch mal zwei gute Möglichkeiten. Angelo Stiller schlenzte einen Freistoß an den Querbalken (38.), Undav jagte den Ball aus aussichtsreicher Position über den Kasten (39.).

Auch nach dem Seitenwechsel ging's flott weiter. Für ein Foul von Patrick Mainka an Anton gab es Strafstoß für den VfB, doch Silas ließ die Riesenchance ungenutzt und schoss über das Tor. In der Folge war dem 25-Jährigen anzumerken, wie sehr er an seinem Fehlschuss zu knabbern hatte. Gäste-Trainer Sebastian Hoeneß nahm ihn schließlich vom Feld und brachte Jamie Leweling.

Kurz zuvor gingen die Heidenheimer aber noch in Führung. Wieder flog eine Ecke von Beste brandgefährlich in den Strafraum - und diesmal hatte Schöppner bei seinem Abschluss Glück. Der 24-Jährige traf mit einem Kopfballaufsetzer ins linke Eck. Die Stuttgarter bemühten sich danach noch um den Ausgleich, kamen aber kaum noch zu wirklich zwingenden Chancen.

Erst in der Nachspielzeit drückte der VfB noch mal mit Macht auf den Ausgleich, der eingewechselte Luca Raimund drückte den Ball aus wenigen Metern aber nur an die Latte des FCH-Tores. Dann kam Kleindienst, traf aus dem Mittelkreis heraus zum 2:0-Endstand und das Stadion tanzte.

Kader 1. FC Heidenheim

Kader VfB Stuttgart

Bundesliga-Tabelle

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