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Zoo-Chef: Nach Krefelder Brand nicht Affenhaltung anzweifeln

Karlsruhe (dpa) - Der verheerende Brand in Krefeld ist aus Sicht des Karlsruher Zoo-Chefs Matthias Reinschmidt kein Anlass, generell die Affenhaltung in Zoos infrage zu stellen. »Wir sehen uns als Zentren der Arterhaltung«, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Gerade für vom Aussterben bedrohte Arten wie Orang-Utans brauche man jeden verfügbaren Platz. Von ehemals rund einer Million Orang-Utans auf der Erde gebe es inzwischen nur noch 50 000 in der freien Natur - auch weil immer mehr Wälder abgeholzt würden. Derzeit leben ihm zufolge 1200 Orang-Utans in Zoos. Um die genetische Vielfalt zu sichern, sollten es nach seiner Meinung noch mehr sein. »Es ist deshalb indiskutabel, mit der Menschenaffenhaltung in Zoos aufzuhören.«

Ein Menschenaffe im Krefelder Zoo
Ein Menschenaffe im Krefelder Zoo. Foto: Roland Weihrauch/dpa/Archivbild
Ein Menschenaffe im Krefelder Zoo. Foto: Roland Weihrauch/dpa/Archivbild

Tierparks sollten aber nach Meinung von Reinschmidt ihre Brandschutzmaßnahmen anpassen. »Wir müssen das Thema noch mal differenzierter angehen.« Denkbar seien etwa neue Feuermelder, mehr Kontrollgänge und eine Art Sicherheitszone um Zoos an Silvester. In der Silvesternacht waren in Krefeld mehr als 30 Tiere bei einem Feuer ums Leben gekommen, darunter mehrere Menschenaffen.

Zoo Karlsruhe zu Orang-Utans