Logo
Aktuell Land

Zollitsch kommentiert Missbrauchsbericht nicht

Der frühere Freiburger Erzbischof und Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Robert Zollitsch, wird sich seinem Sprecher zufolge nicht zum erwarteten Bericht über sexuellen Missbrauch im Erzbistum äußern. Der 84-Jährige habe »sich Schweigen auferlegt«, teilte der Sprecher am Montag in Freiburg mit. Eine unabhängige Arbeitsgruppe wird am Dienstag in Freiburg ihren Bericht über sexuellen Missbrauch durch Geistliche vorstellen.

Alt-Erzbischof Robert Zollitsch
Der ehemalige Freiburger Erzbischof Robert Zollitsch. Foto: Patrick Seeger
Der ehemalige Freiburger Erzbischof Robert Zollitsch.
Foto: Patrick Seeger

Zollitsch hatte bereits im Oktober in einem Video schwerwiegende Fehler und persönliche Schuld eingeräumt. Der Vorgänger des amtierenden Erzbischofs Stephan Burger führte das Erzbistum von 2003 bis 2013. Von Februar 2008 bis März 2014 war er Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz. Von 1983 an war Zollitsch zwei Jahrzehnte lang Personalreferent im Erzbischöflichen Ordinariat gewesen.

»Herr Dr. Zollitsch stellt sich und seine eigenen persönlichen und rechtlichen Belange ausdrücklich hintan«, hieß es nun in der Erklärung des Sprechers. Der Alt-Erzbischof hoffe, dass der Bericht einen wesentlichen Beitrag zu Aufarbeitung des Umgangs mit den Fällen sexualisierter Gewalt leiste.

Der Report soll nach früheren Angaben aufzeigen, wie Vertuschung und Missbrauch in einer der größten Diözesen Deutschlands möglich waren. Es sollen dabei 24 Missbrauchsfälle exemplarisch dargestellt werden. Topverantwortliche wie Bischöfe und Generalvikare - das sind die Verwaltungschefs - sollen benannt werden.

Erklärung Zollitsch, 6.10.22

Video-Erklärung Zollitsch, 6.10.22

Erzbistum Freiburg

Ankündigung SWR

Erzdiözese zu Bericht, 23.1.

© dpa-infocom, dpa:230417-99-345668/2