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Zoll-Zwischenbilanz: »Fast jeder Zweite hatte Gold dabei«

Schmuggler den Riegel vorschieben - der Zoll kontrolliert seit einer Woche auf den Autobahnen rund um Ulm den Ferien-Rückreiseverkehr. Bisher gibt es einige goldige Fundstücke und saftige Strafen.

Zollbeamte entdecken Schmuggelware
Beamte des Ulmer Zolls haben in 40 Fällen bei Schwerpunktkontrollen des Ferien-Rückreiseverkehrs auf den Autobahnen 7 und 8 bei Ulm Schmuggelgut entdeckt und nachverzollt. Foto: Hagen Kohlmann/DPA
Beamte des Ulmer Zolls haben in 40 Fällen bei Schwerpunktkontrollen des Ferien-Rückreiseverkehrs auf den Autobahnen 7 und 8 bei Ulm Schmuggelgut entdeckt und nachverzollt.
Foto: Hagen Kohlmann/DPA

Nicht verzollter Goldschmuck im Wert von etwa 100.000 Euro, illegale Waffen und 10.000 geschmuggelte Zigaretten sind in der ersten Woche der Kontrollen zum Ferienende vom Zoll gefunden worden. Mit jedem Jahr werden die Kontrollen auf den Autobahnen 7 und 8 wohl erfolgreicher, wie ein Sprecher des Hauptzollamtes Ulm sagte. Die Ausbeute nach der ersten Woche war demnach wohl beachtlich: Beinahe jedes zweite kontrollierte Auto hatte Gold an Bord. Ein Großteil davon stamme aus der Türkei.

Buntes Sammelsurium an Fundstücken

Auch die 60 Goldschmuckstücke stammten aus der Türkei. Ihr Wert wurde dem Hauptzollamt zufolge auf etwa 100.000 Euro geschätzt. Darunter seien unter anderem Ringe, Ketten und Armreifen. Bei der Einreise in die Europäische Union sei keines der Schmuckstücke gemeldet oder verzollt worden.

Außerdem seien etliche illegale Waren gefunden worden. Darunter seien verbotene Waffen, Messer, Elektroschocker und rund 10.000 geschmuggelte Zigaretten gewesen, hieß es weiter vom Hauptzollamt. Versteckt worden sei die Ware teils sehr kreativ, in einem Fall beispielsweise habe der Zoll Gold in einer Mehldose gefunden.

Dem Zoll entgeht nichts 

Innerhalb der ersten Woche kamen so rund 20.000 Euro Einfuhrabgaben und etwa 10.000 Euro Sicherheitszahlungen für die erwarteten Geldstrafen zusammen. Teilweise sei auch Schmuck als Sicherheit einbehalten worden. In 28 Fällen sei es zu Strafverfahren wegen des Verdachts auf Steuerhinterziehung gekommen. Wer seine Ware nämlich nicht verzollt, hinterzieht automatisch Steuern.

Die Zollkontrollen zum Ferienende auf der A7 und A8 dauern laut Hauptzollamt seit vergangener Woche an und sollen etwa drei Wochen lang bis in den September gehen. Laut Sprecher gibt es die Kontrollen schon seit mehr als fünf Jahren. Unter anderem seien dieses Jahr ein Röntgenmobil für schnelle Kontrollen und Zollhunde mit im Einsatz.

© dpa-infocom, dpa:240828-930-215486/1