STUTTGART. Die Zahl der registrierten Grippefälle in Baden-Württemberg steigt weiter - im Vergleich zum Vorjahr hat sie sich bereits fast verdoppelt. Bis zum Montag wurden mehr als 11 000 Fälle gemeldet, wie das Landesgesundheitsamt (LGA) mitteilte. Das seien fast doppelt so viele wie im Vergleichszeitraum des Vorjahres, als knapp 6200 Fälle registriert wurden. Vor knapp zwei Wochen waren den Behörden erst 6430 Fälle bekannt.
Nach Angaben des Regierungspräsidiums Stuttgart sind bisher nachweisbar 26 Menschen im Südwesten an der Influenza gestorben - zwei mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.
Influenza-Erkrankungen gibt es laut LGA in allen Stadt- und Landkreisen. Besonders auffallend ist der Anstieg im Vorjahresvergleich in den Landkreisen Biberach (von 73 auf 297), im Kreis Heidenheim (84 auf 208), im Neckar-Odenwald-Kreis (26 auf 101), im Kreis Sigmaringen (19 auf 78) und im Ostalbkreis (75 auf 414).
Die Grippefälle müssen dem Landesgesundheitsamt gemeldet werden, wenn das Virus im Labor nachgewiesen wurde. Das Regierungspräsidium Stuttgart geht davon aus, dass die Dunkelziffer der Erkrankungen und auch der Sterbefälle deutlich höher liegt. Die Grippesaison beginnt demnach im Oktober. Ihren Höhepunkt erreiche sie im Februar und März.
Sozialminister Manne Lucha (Grüne) hatte zuletzt aufgerufen, angesichts der Debatte über das Coronavirus die Grippe nicht aus dem Blick zu verlieren und sich impfen zu lassen: »Influenza ist wesentlich aggressiver, und die Ansteckungsgefahr beim Nichtimpfschutz ist wesentlich größer.« Etwa 25 100 Menschen waren nach Angaben des Robert-Koch-Instituts bundesweit während der außergewöhnlich starken Grippewelle 2017/2018 an Influenza gestorben. (dpa/lsw)