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Aktuell Kriminalität

Zahl der Geldautomaten-Sprengungen so hoch wie nie zuvor

STUTTGART. Kriminelle haben im vergangenen Jahr erneut deutlich häufiger Geldautomaten in die Luft gejagt als zuvor. Nach Angaben des Landeskriminalamts in Stuttgart wurden dem LKA insgesamt 41 Attacken gemeldet. Allerdings gehen die Räuber oft leer aus. Nur in 16 Fällen konnten sie tatsächlich Beute machen, 15 Mal mussten die Räuber sogar schon wieder unverrichteter Dinge abziehen, weil das Sprengmittel nicht explodierte. Insgesamt wurden laut LKA etwa 1,5 Millionen Euro gestohlen.

Im Jahr zuvor hatte die Polizei noch 33 Fälle registriert, 2018 waren es 21 Fälle und ein weiteres Jahr zurück 18. In den Jahren zwischen 2013 und 2015 hatte die Zahl der Fälle laut LKA noch im einstelligen Bereich gelegen. Bevorzugte Regionen haben die Räuber nach Angaben der Ermittler nicht. Allerdings lägen die Tatorte meist nahe an Fernstraßen und Autobahnen, um die Flucht nach dem Knall zu erleichtern.

Oft werden die Automaten zerstört, indem Gas eingeleitet und angezündet wird. Auch Feststoffe würden als Sprengmittel genutzt, sagte eine LKA-Sprecherin. Allerdings seien sie schwieriger zu nutzen und gefährlicher, weil die Sprengwirkung nicht genau eingeschätzt werden könne. »Dieser Umstand führte in den bekanntgewordenen Fällen, bei denen nachweislich Feststoffsprengstoff eingesetzt wurde, zu hohen Schadenssummen an Gebäuden, in denen die Geldautomaten verbaut sind«, sagte sie. Sehr oft liegt die Höhe des Sachschadens über der erbeuteten Summe. (dpa)