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Wochen der Wahrheit für Hoffenheim: »Sind keine Roboter«

Mit dem Spiel gegen Pokalfinalist Frankfurt beginnen für Hoffenheim die Wochen der Wahrheit. Auf einen Routinier mit reichlich internationaler Erfahrung kommt es jetzt besonders an.

Kevin Vogt
Hoffenheims Kevin Vogt spielt den Ball. Foto: Uwe Anspach
Hoffenheims Kevin Vogt spielt den Ball.
Foto: Uwe Anspach

Auf der kniffligen Route Richtung Klassenverbleib interessiert sich Pellegrino Matarazzo auch nicht für Europa-League-Sieger oder DFB-Pokalfinalisten. »Das Entscheidende ist nicht der Gegner, ist nicht Eintracht Frankfurt. Das Entscheidende sind wir«, sagte der Cheftrainer der TSG 1899 Hoffenheim am Donnerstag. Das Heimspiel gegen die Eintracht am Samstag (15.30 Uhr/Sky) läutet für die TSG die Wochen der Wahrheit ein: Einen Punkt sind die Kraichgauer vom Relegationsplatz und zwei vom Abstiegsrang entfernt.

Umso wichtiger ist es für Matarazzo, dass er in der heißen Saisonphase auf Routinier Andrej Kramaric bauen kann. Der Kroate wurde 2018 Vize-Weltmeister und 2022 WM-Dritter, nun soll er für die Kraichgauer zu einem wichtigen Faktor in den verbleibenden vier Spielen werden. »Er ist extrem wichtig. Er hat nicht nur Erfahrung und Qualität, er geht auch voran. Er hat einfach Verantwortung übernommen, das hat man gesehen«, sagte Matarazzo über den 31 Jahre alten Offensivallrounder.

Kramaric selbst war lange von Topclubs aus dem In- und Ausland umworben, doch er blieb bei der TSG. »Dass so viele Spieler schon so lange hier sind, sagt alles über die TSG Hoffenheim aus. Das ist kein Zufall. Wir sind dem Verein so lange treu, weil wir uns hier sehr wohlfühlen, wie eine Familie zusammengewachsen sind und Freunde wurden«, begründete Kramaric im Vereinsmagazin »Spielfeld«.

Offensiv ist die TSG bestens aufgestellt, neben Kramaric werden Christoph Baumgartner und Ihlas Bebou erwartet. Dass Bebou sich beim 0:1 bei RB Leipzig einen bemerkenswerten Fehlschuss leistete, hat Matarazzo längst abgehakt. »Wir sind keine Roboter. Wir sind Menschen, beim Fußball geht es manchmal schnell.« Dass nach langer Verletzungspause auch Grischa Prömel zurück ist, wertete der Chefcoach positiv. »Er macht es gut im Training, er tut der Mannschaft einfach gut. Fakt ist, dass wir sehr froh sind, dass er wieder einsatzbereit ist und seine Leistung zeigt.«

Hoffenheims Restprogramm ist nicht ohne. Zu Hause warten in Eintracht Frankfurt und Union Berlin zwei international erprobte Clubs, am 34. Spieltag steht ein Gastspiel bei Rivale VfB Stuttgart und Ex-Trainer Sebastian Hoeneß an. Dieses könnte zum Abstiegsendspiel werden. »Natürlich bin ich sehr zuversichtlich und optimistisch, dass wir wieder einen Schritt nach vorn machen. Wichtig ist, dass wir den Fokus auf unsere Leistung legen. Jetzt ist der Moment, da zu sein«, sagte Matarazzo.

So sieht es auch Kramaric, der sich besonders auf die kommenden Wochen freut. »Ich liebe Situationen, in denen du gewinnen musst, in denen es um alles geht. Dann weiß jeder: Du musst alles zeigen, du kannst dich nicht verstecken, wenn du am Ende nicht heulend auf dem Boden liegen möchtest«, sagte der Offensivallrounder. Personell wird Matarazzo zunächst improvisieren müssen: Kevin Vogt (Knie) und Pavel Kaderabek (muskuläre Probleme) droht das Saisonaus, auch der gesperrte Kevin Akpoguma fehlt. Fraglich ist der Einsatz von Ozan Kabak.

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