Wasser und Frost setzen den Straßen in Baden-Württemberg zu - in manchen Orten gibt es regelrechte Buckelpisten. Für Auto-, Motorrad- und Radfahrer können gefährliche Situationen entstehen. Die Schlaglöcher werden oftmals zunächst provisorisch repariert, wie ein Sprecher des Gemeindetags berichtete. Die Ausbesserung und Sanierung sei Alltagsgeschäft der Kommunen.
Die Reparatur von Schlaglöchern mit Kaltasphalt ist die schnellste, kostengünstigste und einfachste Methode, um die Straße wieder befahrbar zu machen, erläuterte ein Sprecher des ADAC Württemberg. »Um Schlaglöcher langfristig zu entfernen, muss der komplette Straßenaufbau erneuert werden.« Nach Angaben des Verbandes beträgt die Länge des Straßennetzes rund 27.000 Kilometer, inklusive 1000 Kilometern Autobahn. »Das verdeutlicht die Größe der Aufgabe in Bezug auf die Instandhaltung der Straßen im Land.« Der Zustand der Landes- und Bundesstraßen habe sich den letzten Jahren kaum oder nur äußerst gering verbessert.
Das 1400 Kilometer lange Straßennetz in Stuttgart wird regelmäßig kontrolliert. »Wenn ein Schaden gemeldet wird, wird er unverzüglich repariert, oder die Stelle mit Absperrungen gesichert und eine Firma mit der Reparatur beauftragt«, sagte ein Stadtsprecher.
Für Radfahrerinnen und Radfahrer bedeute ein Schlagloch ein erhebliches Sturzrisiko, warnte der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club ADFC. Von Löchern sind gleichfalls die Fahrradwege betroffen. Und: »Die örtlichen Radrouten werden in der Regel im Nebenstraßennetz geführt und genau dort wird an Erhaltungsmaßnahmen gespart«, kritisierte ADFC-Landeschefin Gudrun Zühlke.
Für die Unterhaltung der Landesstraßen und somit für die Beseitigung von Schäden sind Landratsämter und Städte zuständig, wie das Verkehrsministerium mitteilte. Das Budget für die gesamte Straßenunterhaltung von Landesstraßen beträgt im laufenden Jahr 82,8 Millionen Euro. Nachdem über mehrere Jahre keine Erhöhung der Mittel erfolgte, wurden sie erstmals 2022 wieder aufgestockt.
In Karlsruhe werden Straßen in der Regel einmal im Monat überprüft. »Auf unseren Hauptverkehrsstrecken und Fußgängerzonen wird sogar bis zu zweimal wöchentlich kontrolliert«, sagte ein Sprecher. Schlaglöcher würden zunächst mit Heißasphalt oder einem sogenannten Kaltmischgut verschlossen. »Größere Schadstellen werden im Anschluss bei entsprechenden Witterungsbedingungen gefräst und asphaltiert oder mit einer bituminösen Dünnschicht überzogen.« Ähnlich geht auch die Stadt Freiburg vor.
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