Besonders im Osten Baden-Württembergs hat der kurzzeitige Wintereinbruch große Schneemassen hervorgebracht. In den vergangenen 24 Stunden fielen gebietsweise bis zu 15 Zentimeter Neuschnee, wie ein Sprecher des Deutschen Wetterdienstes (DWD) mitteilte. Auch in den übrigen Regionen des Bundeslandes begann in der Nacht der Schneefall.
Trotz Schnee und niedrigen Temperaturen hat es am Samstag zunächst nur wenige Verkehrsunfälle gegeben. Das Unfallgeschehen im Land halte sich absolut in Grenzen, hieß es am Samstag aus dem Lagezentrum des Innenministeriums in Stuttgart. »Es gibt kein Chaos«, sagte ein Sprecher. »Viele Menschen bleiben zuhause.« In der Nacht zu Samstag und am Morgen schneite es vor allem im Hochschwarzwald und auf der Schwäbischen Alb, aber auch in Stuttgart wurde es weiß. Vereinzelt seien Bäume im Hochschwarzwald wegen der Schneelast umgefallen, diese seien aber schon aus dem Weg geräumt worden.
Auf den Straßen erschwerte der plötzliche Wetterumschwung bereits am Freitagabend die Bedingungen für die Verkehrsteilnehmer. In Mudau (Neckar-Odenwald-Kreis) kam es auf schneebedeckter Strecke zu einem Verkehrsunfall. Nach Angaben der Polizei wurden vier Menschen leicht verletzt.
Zuvor geriet ein zu schnell fahrender 20-Jähriger ins Schleudern und kam von der Fahrbahn ab. Der Wagen überschlug sich und blieb auf dem Dach liegen. Alle vier Insassen kamen mit leichten Verletzungen ins Krankenhaus.
Mit einem Schrecken kam hingegen ein 23-jähriger Fahrer in Heilbronn davon, der auf nasser Fahrbahn ins Schleudern geriet und gegen zwei Verkehrsschilder sowie eine Hauswand prallte, wie die Polizei mitteilte. Der Mann sei nach dem Unfall geflüchtet.
Bei einem Verkehrsunfall auf der Bundesstraße 29 in Schwäbisch-Gmünd (Ostalbkreis) wurden zwei Menschen leicht verletzt. Auf der glatten Fahrbahn verlor eine 20-Jährige am Samstagmorgen die Kontrolle über ihr Fahrzeug und stieß mit einem Auto des Gegenverkehrs zusammen. Die beiden Fahrer verletzten sich leicht, während die jeweiligen Beifahrer unbeschadet blieben. Die Fahrbahn war kurzzeitig in beide Richtungen gesperrt.
Bei überwiegend negativen Temperaturen soll den Angaben zufolge im Laufe des Samstages unterhalb von 600 Metern Höhe keine Glättegefahr bestehen. Der Schneefall ebbt weitgehend ab, lediglich in südlichen Regionen soll es in der Nacht auf Sonntag weiter schneien.
In der Nacht besteht dagegen verbreitet Glättegefahr auf den Straßen im Südwesten. Während die Glätte im Süden dem andauernden Schneefall geschuldet ist, kommt es im Norden zu überfrierender Nässe. Am Kältesten wird auf der Schwäbischen Alb mit minus sechs Grad.
Die zunächst letzten Schneeflocken fallen am Sonntagmorgen ebenfalls im Süden, wo es am frühen Morgen bei negativen Temperaturen auch noch vereinzelt rutschig auf den Straßen werden könnte. Die Temperaturen steigen am Sonntag wieder, weshalb sich auch die Lage auf den Straßen entspannt. Während die Höchsttemperaturen im Süden bei plus drei Grad liegen, sind im Norden bis zu sechs Grad möglich.
Richtig kalt wird es nochmals in der Nacht auf Montag. Über weite Teile Baden-Württembergs zeigt das Thermometer aufgrund der aufgelockerten Wetterlage Temperaturen von minus vier bis minus zehn Grad an. Noch kältere Temperaturen sind lokal auf dem Streifen von der Hohenloher Ebene über die Schwäbische Alb bis zum Schwarzwald möglich. »Das wird problematisch für die Landwirte«, sagte ein Sprecher des DWD. Glatt bleibe es im Süden wegen des abschmelzenden Schnees.
Zum Wochenbeginn verabschiedet sich der kurzzeitig eingetretene Winter wieder. Jedoch werden im Laufe der Woche wegen der auf Süden umgestellten Strömung zahlreiche Tiefs erwartet. Eine wechselhafte und windige Woche steht bevor.
© dpa-infocom, dpa:220402-99-768292/4