Bundesweit kommt der Ausbau von Windrädern an Land voran - bleibt den Verbänden zufolge aber hinter den Zielen der Bundesregierung zurück. Von Januar bis Juni wurden in Deutschland 331 Windenergieanlagen mit einer Leistung von zusammen 1,56 Gigawatt errichtet. Weil auch alte Windräder stillgelegt wurden, ergab sich ein Netto-Zubau von 1,32 Gigawatt - 50 Prozent mehr als im Vorjahreshalbjahr. Zur Jahresmitte 2023 waren bundesweit insgesamt 28 517 Anlagen mit einer gesamten Leistung von 59 Gigawatt in Betrieb.
In den neuen Zahlen zeigt sich erneut das von den Verbänden beklagte Nord-Süd-Gefälle: Spitzenreiter beim Windkraftausbau an Land war Schleswig-Holstein. In den ersten sechs Monaten des Jahres gingen dort 125 neuen Anlagen mit einer Gesamtleistung von 597 Megawatt ans Netz. Damit entfielen auf das nördlichste Bundesland 38 Prozent der in ganz Deutschland in diesem Zeitraum zugebauten Leistung. Es folgen Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Brandenburg.
Baden-Württemberg belegt den neunten Platz. Nur zwei Prozent des Zubaus entfielen auf das Land. Lediglich in Bayern und im Saarland wurden weniger Windräder errichtet. In Thüringen und Sachsen sowie in den Stadtstaaten Berlin, Bremen und Hamburg kam gar nichts dazu.
Die Bundesregierung hatte umfangreiche Maßnahmen beschlossen, um den Ausbau der erneuerbaren Energien aus Wind und Sonne zu beschleunigen. Dies soll dabei helfen, die Klimaziele zu erreichen und unabhängiger zu werden von fossilen Energien wie Kohle und Gas. Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hatte zuletzt das Ziel ausgegeben, 2025 mindestens 100 neue Windkraftanlagen pro Jahr zu erreichen.
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