Bei dem zweitägigen Wettbewerb wurden zunächst die Besten auf dem Stoppelfeld - einem abgeernteten Getreide-Acker - ermittelt, danach stand das Pflügen auf Grasland an. Die Teilnehmer mussten dazu bestimmte Bereiche pflügen. Dabei kam es nach Angaben der Organisatoren vor allem auf Genauigkeit und das handwerkliche Geschick im Umgang mit dem Pflug an. Jede Furche muss sitzen - und ist Präzisionsarbeit. Eine Jury nahm das Resultat unter die Lupe.
Wichtig dabei sei, dass der Boden flach durchschnitten wird und die Furche möglichst gleichmäßig tief und gerade ist. Ganz handelsüblich seien die dafür eingesetzten Geräte nicht. »Da ist gar nichts mehr Standard eigentlich«, sagte Oechsle. Jeder bastele das hin, bis er glaube, »dass es das nötige Quäntchen zum Erfolg bringt«. »Da geht es nur noch um Nuancen - jede Kleinigkeit kann ausschlagend sein.«
Entscheidend sei bei aller Technik am Ende dann aber doch der Faktor Mensch. »Natürlich kann ich mit dem VW Käfer keine Formel-1-Rennen fahren. Wenn ich aber meine Oma in einen Formel-1-Wagen setze, wird die trotzdem nicht Weltmeister«, sagte der deutsche Teambetreuer und Punktrichter Ulrich Münkle der Deutsche Presse-Agentur. Auch auf die nötige Erfahrung komme es an.
Team Deutschland ist schon seit zehn Tagen in Lettland - zum Training und zur Vorbereitung. »Das hilft, sich auf den Boden einzustellen.« Dennoch waren die Bedingungen am Samstag bei teils strömendem Regen alles andere als einfach. »Das Wetter ist eine Katastrophe. Klatschnass alles«, sagte Röder, der zum ersten Mal bei der WM dabei ist und sich »sehr zufrieden« zeigte. »Für mich ist das ein riesiges Abenteuer.«
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