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Weltlage dämpft Investitionspläne der Südwest-Industrie

Die Aussichten für die Weltwirtschaft sind mau. Das hat auch Einfluss auf die Pläne der Südwest-Industrie: Eine etwa gleichbleibende Anzahl von Unternehmen will zwar weiter im Ausland investieren. Kürzungen bei den Budgets mehren sich aber.

Marjoke Breuning
Marjoke Breuning, Vizepräsidentin des Baden-Württembergischen Industrie- und Handelskammertags (BWIHK). Foto: Christopher Hirsch
Marjoke Breuning, Vizepräsidentin des Baden-Württembergischen Industrie- und Handelskammertags (BWIHK).
Foto: Christopher Hirsch

Wegen der angespannten Lage der Weltwirtschaft fallen die Auslandsinvestitionspläne der Südwest-Industrie deutlich schwächer aus als 2022. Der Anteil der Unternehmen, die Investments in anderen Ländern planen, bewegt sich mit rund 35 Prozent zwar etwa auf Vorjahresniveau. Budgetkürzungen nehmen jedoch zu. Das geht aus einer Umfrage hervor, die der Baden-Württembergische Industrie- und Handelskammertag (BWIHK) für den Südwesten ausgewertet hat.

An der Umfrage nahmen zu Jahresbeginn demnach 1330 Industriebetriebe aus dem Südwesten teil. Abgefragt wurde unter anderem, ob sie höhere, niedrigere oder gleich hohe Auslandsinvestitionen planen.

Mit 35 Prozent rechneten zu Jahresbeginn deutlich weniger Betriebe als im Vorjahr damit, ihre Ausgaben zu erhöhen (2021: 49 Prozent). 11 Prozent planten Kürzungen (2021: 6 Prozent). Damit sei die Differenz zwischen den Antwort-Arten zwar weiter positiv - was zunächst mehr Geld für geplante Auslandsinvestitionen bedeutet. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich der Wert aber nahezu halbiert.

2022 wurden die Unternehmen laut BWIHK vor dem Krieg in der Ukraine befragt. Die damalige Hoffnung auf eine Erholung der Weltkonjunktur wurde vom Angriff Russlands auf sein Nachbarland Ukraine zerschlagen. Das zeigt sich an der Umfrage zu Jahresbeginn. Neben Preissteigerungen bei der Energie und der hohen Inflation hätten aber auch Chinas Null-Covid-Politik und weiter bestehende Lieferkettenprobleme ihre Spuren hinterlassen, sagte BWIHK-Vizepräsidentin Marjoke Breuning.

Meistgenanntes Motiv für Auslandsinvestitionen waren der Vertrieb von Produkten und Kundenberatung. »Ausländische Märkte werden über die Präsenz vor Ort gesichert oder auch hinzugewonnen«, sagte Breuning. Das sei für Baden-Württemberg als exportstärkstes Bundesland extrem wichtig. Weitere Gründe für Unternehmen, im Ausland zu investieren, waren eine günstigere Produktion und die Erschließung neuer Märkte.

Der BWIHK ist der Dachverband der Industrie- und Handelskammern im Land und vertritt nach eigenen Angaben etwa 650.000 Unternehmen.

© dpa-infocom, dpa:230506-99-581592/2