»Wir befinden uns im intensiven Austausch mit der DB darüber, wie wir den weiterhin notwendigen Ausbau von Digitalisierungsknoten wie dem Digitalen Knoten Stuttgart unter den gegebenen haushalterischen Voraussetzungen vorantreiben können«, teilte ein Ministeriumssprecher mit. »Klares Ziel ist die zügige Aufhebung des Gremienvorbehalts zur Finanzierung der finalen Ausbaustufe.«
Zuvor hatte Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) in einem Brief an Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) vor einem Scheitern des Projekts DKS gewarnt. In dem Brief wirft der Grünen-Politiker der hoch verschuldeten bundeseigenen Bahn vor, beim Geld eigene Pläne durchzusetzen: »Nach unserem Eindruck versucht die DB jedoch, die hierfür reservierten Bundeshaushaltsmittel auf die Sanierung des Bestandsnetzes umzulenken.« Und weiter: »Bei allem Verständnis dafür, dass das Bestandsnetz hohe Priorität genießt, darf im Poker um die knappen Mittel nicht die wichtige Zukunftsinvestition in die «Digitale Schiene» geopfert werden.«
Hintergrund der bereits seit längerem geführten Auseinandersetzung zwischen Bund, Deutscher Bahn (DB) und Land ist eine Debatte über die dringend notwendige Digitalisierung der Bahn in Stuttgart. Mit dem sogenannten Digitalen Knoten sollen unter anderem die Kapazität des Tunnelbahnhofs erhöht und in einem weiteren Schritt die S-Bahn im Raum Stuttgart möglicherweise zuverlässiger und pünktlicher gemacht werden. Die Finanzierung dieses Vorhabens ist jedoch vor dem Hintergrund der angespannten Haushaltslage unsicher. Der Bahnvorstand hatte das Digitalprojekt per Gremienvorbehalt deshalb zunächst gestoppt.
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