Die Erntemenge der württembergischen Genossenschaftswinzer ist aufgrund der Frostnächte im Frühjahr deutlich gesunken. Mit der diesjährigen Traubenqualität sind die Weingärtnerinnen und Weingärtner allerdings zufrieden: »Es lagern gute Qualitäten in den Kellern. Dies kompensiert die Enttäuschung über eine deutlich geringere Erntemenge als ursprünglich erwartet«, teilte der Baden-Württembergische Genossenschaftsverband mit.
Die Hauptlese in den württembergischen Weinbergen sei fast überall abgeschlossen. Die heißen und sonnenreichen Spätsommerwochen kamen Verbandspräsident Ulrich Theileis zufolge zur richtigen Zeit und hätten zu einer sehr guten Aromareife der Trauben geführt. Verbraucher könnten sich auf hochwertige Genossenschaftsweine freuen.
Verbreitet Frostschäden im Frühjahr
Die 31 Weingärtnergenossenschaften in Württemberg haben nach Angaben des Verbands aufgrund der Witterung ein herausforderndes Jahr hinter sich. Der Spätfrost in der zweiten Aprilhälfte habe mindestens die Hälfte der Anbaufläche teilweise oder komplett geschädigt. Besonders betroffen waren demnach Anlagen im Enz-, Tauber- und Jagsttal sowie im Weinsberger Tal und in den Löwensteiner Bergen.
Die Witterung macht sich deutlich beim Ertrag bemerkbar: Aktuell rechnet der Verband damit, dass die Lesemenge im Vergleich zu den Vorjahren um 25 bis 30 Prozent schrumpfen wird. »Die 64 Millionen beziehungsweise 73 Millionen Liter der Jahre 2023 und 2022 werden wir weit verfehlen«, sagte Theileis. Auch im Mehrjahresvergleich werde die Erntemenge unterdurchschnittlich ausfallen.
Umsatz und Absatz der Weingärtner rückläufig
Das Geschäft der schwäbischen Genossenschaftswinzer schwächelte zuletzt. Der Absatz lag den Angaben nach im ersten Halbjahr mit 23,1 Millionen Liter Wein und Sekt rund drei Prozent unter dem Niveau des Vorjahreszeitraums. Der Umsatz ging von Januar bis Juni um 6,6 Prozent auf rund 76,5 Millionen Euro zurück. Bereits im Gesamtjahr 2023 waren Absatz und Umsatz deutlich gesunken.
Mit rund 7.600 Hektar bewirtschaften die Weingärtnergenossenschaften demnach rund zwei Drittel der Rebflächen in Württemberg. Gut 700 Menschen sind bei ihnen beschäftigt.
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