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Was bedeuten die Bauarbeiten auf der Gäubahn für Pendler?

Die Fahrgäste auf der Gäubahn sind leidgeprüft: Wegen Bauarbeiten müssen sie immer wieder Ersatzbus statt Bahn fahren. Nun beginnt die nächste Sperrung.

Gäubahn
Auf der Gäubahn kommt es bald wieder zu Sperrungen. (Archivbild) Foto: Silas Stein/DPA
Auf der Gäubahn kommt es bald wieder zu Sperrungen. (Archivbild)
Foto: Silas Stein/DPA

STUTTGART. Wegen Bauarbeiten an der Gäubahn müssen sich Reisende und Pendler wieder einmal auf Schienenersatzverkehr einstellen. Fast zwei Wochen lang kommt es nach Angaben der Deutschen Bahn zu Zugausfällen. Die Einschränkungen beginnen demnach heute um 21.00 Uhr und sollen bis zum 26. Oktober andauern. 

Die Bahn will in dieser Zeit die Gleise zwischen Engen und Singen erneuern, neue Weichen in Stuttgart-Vaihingen einbauen und kleinere Instandhaltungsarbeiten durchführen. Auch der zweigleisige Ausbau in Landkreis Freudenstadt zwischen Horb und Neckarhausen sowie die Arbeiten am elektronischen Stellwerk in Horb gehen demzufolge weiter. Die Stadt Rottweil bricht darüber hinaus eine Straßenbrücke über der Bahnstrecke ab.

Als Gäubahn wird die Eisenbahnstrecke bezeichnet, die von Stuttgart über Böblingen, Horb und Singen weiter nach Zürich führt. Täglich wird sie von Zehntausenden Menschen genutzt. Die Strecke ist wichtig für Pendler und Reisende, um zum Beispiel aus dem Bodensee-Raum nach Stuttgart zu kommen und dort den Fernverkehr nutzen zu können. 

Um diese Verbindungen geht es

Betroffen ist unter anderem die IC-Verbindung von Stuttgart über Singen nach Zürich in der Schweiz. Sie verkehrt in dem Zeitraum nur auf dem Abschnitt zwischen Schaffhausen und Zürich. Zwischen Herrenberg und Singen wird demnach ein stündlicher Ersatzverkehr mit Bussen eingerichtet, der auch in Rottweil hält. Zwischen Tuttlingen und Singen sollen im Zweistundentakt Ersatzbusse mit Halt in Engen fahren.

Ebenfalls unterbrochen werden die Regionalzug-Linien RE 14a (Stuttgart - Horb - Rottweil) und RE 14b (Stuttgart - Eutingen im Gäu - Freudenstadt). Auch dort sollen Ersatzbusse zum Einsatz kommen. Der RE 4 (Stuttgart - Konstanz) fällt komplett aus. Außerdem fahren im Raum Stuttgart durch den Einbau neuer Weichen in Vaihingen die Züge der S-Bahn-Linien S1, S2, S3 teilweise nur im Halbstundentakt.

Auch Auswirkungen auf Schwarzwaldbahn

Die Bauarbeiten haben auch Folgen für Fahrgäste auf die Schwarzwaldbahn: Wegen der Gleiserneuerung zwischen Engen und Singen wenden die aus Karlsruhe oder Offenburg kommenden Züge der Linie RE 2 in Engen. Auch hier wird es einen Ersatzverkehr nach Singen und Konstanz geben.

Informationen finden Fahrgäste nach Bahn-Angaben in der Reiseauskunft auf www.bahn.de und in der App DB Navigator. Außerdem empfiehlt das Unternehmen seinen Kundinnen und Kunden, mehr Zeit einzuplanen und gegebenenfalls eine frühere Verbindung zu wählen.

Pendler brauchen immer wieder Geduld

Zuletzt war auf der Gäubahn immer wieder gebaut worden: 2023 war die Strecke zwischen Juni und November gesperrt - unter anderem wegen Bauarbeiten an einem Viadukt und des zweigleisigen Ausbaus zwischen Horb und Neckarhausen. Doch es kam zu Verzögerungen. Neben schlechtem Wetter führt die Bahn etwa Material- und Personalengpässe als Gründe an. Weitere Sperrungen waren nötig, unter anderem fast drei Monate zu Jahresbeginn.

Die Gesamtinbetriebnahme der zweigleisigen Strecke zwischen Horb und Neckarhausen und des Stellwerks in Horb waren zuletzt für Dezember vorgesehen. Die Verzögerung führt die Bahn auch auf Personalengpässe bei Plan- und Abnahmeprüfern zurück. Für die Tests und Abnahmen sei dann auch wieder eine kurze Sperrung nötig, hieß es im Frühjahr.

Aber nicht nur der zweigleisige Ausbau lähmte die Gäubahn: Auch zwischendurch kam es zu Sperrungen und Einschränkungen. So war die Strecke in den Pfingstferien wegen Brücken-Erneuerungen zeitweise dicht. Und im Sommer starteten die Züge wegen Arbeiten an der Stuttgarter S-Bahn-Stammstrecke nicht am Hauptbahnhof, sondern in Stuttgart-Vaihingen. (dpa)