Bundesagrarminister Cem Özdemir konnte in seiner Ausbildung zum Erzieher nach eigenen Worten viel für seine Politikerkarriere lernen. Es gebe »unterschiedliche Bedürfnisse, die einen weinen, wollen getröstet werden, die anderen müssen aufs Klo, wieder andere wollen, dass man was vorliest, andere haben Hunger, haben Durst«, sagte der Grünen-Politiker in dem Kinderhaus in Reutlingen, in dem er einst arbeitete. »Das stählt für eine Koalition mit drei Fraktionen, wo auch immer unterschiedlichste Bedürfnisse sind - immer schön ruhig bleiben, wenn die anderen irgendwie ausrasten.«
Özdemir begab sich am Donnerstag in der Region Reutlingen auf die Spuren seiner Jugend. Zunächst besuchte er das Kinderhaus in Reutlingen, in dem er damals als Erzieher arbeitete. Im Anschluss wollte der 58-Jährige seine alte Realschule besuchen. Am Abend soll ihm die Ehrenbürgerschaft seiner Heimatstadt Bad Urach verliehen werden. Erst vor wenigen Tagen hatte Özdemir angekündigt, als Spitzenkandidat der Grünen bei der Landtagswahl 2026 kandidieren zu wollen.
© dpa-infocom, dpa:241031-930-275684/1