Logo
Aktuell Land

Warnstreik legt Flughafen Stuttgart erneut lahm

Der Airport Stuttgart stellt zum zweiten Mal innerhalb kurzer Zeit seinen regulären Betrieb ein. Verdi ruft zum Warnstreik auf. Betroffen sind etwa 20.000 Passagiere.

Flughafen Stuttgart
Ein Passagier steht in Terminal 1 des Flughafen Stuttgart. Foto: Marijan Murat
Ein Passagier steht in Terminal 1 des Flughafen Stuttgart.
Foto: Marijan Murat

Am Stuttgarter Flughafen wird es am Freitag erneut keinen regulären Flugbetrieb geben. Das teilte der Flughafen am Mittwoch nach einem Streikaufruf der Gewerkschaft Verdi mit. Es könnten nur Sicherheitslandungen, medizinische Flüge und militärische Flüge durchgeführt werden. Am Freitag waren regulär 169 Flugbewegungen geplant, von dem Warnstreik betroffen sind rund 20.000 Passagiere. Der Airport empfahl, sich bei der Fluglinie zu informieren und nicht zum Flughafen zu kommen.

Neben Stuttgart wurde auch zu einem ganztägigen Warnstreik am Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden aufgerufen. Es sei mit längeren Wartezeiten bis hin zu Flugausfällen oder Flugstreichungen zu rechnen, teilte die Gewerkschaft am Mittwoch in Stuttgart mit.

Er könne noch keine Angaben zu den Auswirkungen machen, sagte der Geschäftsführer des Flughafens Karlsruhe/Baden-Baden, Uwe Kotzan, auf Anfrage. Man spreche mit dem betroffenen Unternehmen und werde versuchen, die Luftsicherheitskontrollen zu sichern, damit keine Flüge ausfallen. Bislang seien noch keine Flugstreichungen bekannt. Passagiere sollten sich bei ihrer Fluggesellschaft oder dem Reiseveranstalter informieren und sich auf eventuell längere Wartezeiten einstellen.

In Stuttgart wird laut Verdi bei den Dienstleistern FraSec und Securitas Aviation gestreikt, die in der Luftsicherheit sowie der Fluggast- und Warenkontrolle tätig seien. Auch Beschäftigte der Unternehmen, die Bodenverkehrsdienste erbringen sowie Beschäftigte der Betreibergesellschaft des Flughafens, seien zum Streik aufgerufen, teilte Verdi weiter mit. In Karlsruhe/Baden-Baden werde bei einer Firma gestreikt, die für die Passagierkontrolle zuständig sei.

Hintergrund für die Warnstreiks sind laut Verdi Verhandlungen zur Bezahlung in der Luftsicherheitsbranche sowie der Tarifstreit im öffentlichen Dienst.

»Ohne bessere Arbeitsbedingungen finden wir nicht mehr genügend Menschen, die bereit sind, diese Berufe am Boden zu ergreifen«, sagte die stellvertretende Verdi-Landesbezirksleiterin, Hanna Binder. Ohne diese Tätigkeiten gebe es keinen sicheren und zuverlässigen Luftverkehr in Deutschland. Die Arbeit müsse deutlich attraktiver gemacht werden.

Zuletzt hatte Verdi am 17. Februar am Stuttgarter Flughafen zum Warnstreik aufgerufen. Ein regulärer Flugbetrieb war damals nicht möglich. Rund 20.000 Flugpassagiere mussten ihre Reisepläne ändern. Mehr als 160 Flüge fielen aus.

© dpa-infocom, dpa:230315-99-966029/4