Logo
Aktuell Land

Waldbesitzer: Guter Start für den Wald durch nasses Frühjahr

Gefühlt hat es wochenlang geregnet. Erst einen Tag, dann zwei, dann noch viel mehr. Für einen Baum kann es aber fast nicht zu viel regnen. Und deshalb sind die Waldbesitzer bislang auch durchaus zufrieden mit Wolken, Regen und wenig Sonne.

Wald
Die Sonne scheint in einem Wald zwischen Bäumen hindurch. Foto: Matthias Bein
Die Sonne scheint in einem Wald zwischen Bäumen hindurch.
Foto: Matthias Bein

Die überdurchschnittlich feuchten vergangenen Wochen sind so ganz nach dem Geschmack der baden-württembergischen Waldbesitzer gewesen. Während sie in den vergangenen Jahren vor allem über Hitze und ausgetrocknete Böden klagen mussten, zeigen sie sich mit den Voraussetzungen in diesem Jahr zufrieden.

»Hinter uns liegt eine regenreiche Zeit, es ist eher kühl gewesen und wir hatten wenig Probleme mit Spätfrost«, sagte Jerg Hilt, der Geschäftsführer der baden-württembergischen Forstkammer. »Für die Pflanzungen war das super, die Startvoraussetzungen sind gut.«

Baden-Württemberg zählt mit rund 1,4 Millionen Hektar zu den waldreichsten Ländern in Deutschland. Auf nahezu 38 Prozent der Landesfläche stehen Bäume.

Die Wälder im Südwesten seien nun gut wasserversorgt, sagte Hilt weiter. Das sei enorm wichtig gewesen, weil nach den wiederholten Trockenphasen und Rekordtemperaturen der vergangenen Jahre der Grundwasserspiegel gesunken und die Waldbrandgefahr entsprechend gestiegen sei.

Die sehr heißen und trockenen Jahre 2018 bis 2020 und der Hitzesommer 2022 hatten zuvor die Waldschäden erheblich steigen lassen. Lediglich 2021 hatte es eine Verschnaufpause mit ausreichend Niederschlägen gegeben.

Sorgen machen aber auch weiter die Schädlinge wie der Borkenkäfer, warnte Hilt, dessen Forstkammer die Interessen der 240.000 privaten und 1000 kommunalen Waldbesitzer vertritt. »Der Borkenkäfer schwärmt erst aus, wenn es einige Tage hintereinander 16,5 Grad oder wärmer ist«, sagte er.

»Wir haben da jetzt also vier Wochen lang eine Art Vorsprung herausarbeiten können. Das Spiel ist aber noch keineswegs entschieden.« Es gebe weiterhin einen hohen Bestand an Schädlingen aus den vergangenen warmen Jahren. »Die Ausgangsvoraussetzungen sind also hier eher schlecht«, warnte Hilt.

Borkenkäfer bohren sich vor allem in Fichtenstämme, um dort ihre Eier abzulegen. Die Larven fressen sich durch die Bastschicht. Dadurch wird die Versorgung des Baumes mit Wasser und Nährstoffen je nach Befall bis zum Absterben geschwächt.

Forstkammer zum Borkenkäfer

Agrarministerium zum Wald

Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt zum Borkenkäfer

© dpa-infocom, dpa:230523-99-790145/2