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Würth über Bewerbungen: Bodenständigkeit das Allerwichtigste

Großspurige Bewerber meidet der Unternehmer Reimhold Würth. Hier spricht er über sein Bauchgefühl in Bewerbungsgesprächen und die Bedeutung von Personalern.

Reinhold Würth
Reinhold Würth, Vorsitzender des Unternehmensbereirats der Würth-Gruppe, spricht. Foto: Christoph Schmidt
Reinhold Würth, Vorsitzender des Unternehmensbereirats der Würth-Gruppe, spricht.
Foto: Christoph Schmidt

Dem Unternehmer Reinhold Würth kommt es bei Einstellungen vor allem darauf an, ob die Bewerber bodenständig sind. »Das ist für mich das Allerwichtigste«, sagte Würth der Deutschen Presse-Agentur. Es gehe ihm darum, jede Art von Arroganz und Großspurigkeit zu meiden. »Mit solchen Leuten möchte ich nichts zu tun haben.« Er erwarte, dass die Beschäftigten freundlich und zuvorkommend miteinander umgingen.

In Bewerbungsgesprächen habe er sich häufig auf sein Bauchgefühl verlassen. »Ich glaube, dass ich eine gewisse Begabung habe, Menschen einschätzen zu können«, sagte Würth. Einstellungen nehme er heute nicht mehr selbst vor. Dafür habe er vertrauenswürdiges Personal. »Die Personaler sind mindestens genauso wichtig wie der CEO des Unternehmens, weil sie den Stil des Unternehmens für die nächsten 50 Jahre prägen.« Deshalb sei sein Unternehmen auch sehr vorsichtig bei der Ernennung der Leute, die Bewerber einstellten.

Die für ihre Schrauben bekannte Würth-Gruppe erzielte 2021 einen Umsatz von rund 17,1 Milliarden Euro und ein Betriebsergebnis vor Steuern von rund 1,3 Milliarden Euro. Weltweit beschäftigte der Konzern mehr als 83.000 Menschen. Im Alter von 14 Jahren begann Reinhold Würth eine Lehre im damals kleinen Betrieb seines Vaters, ehe er diesen nach dessen Tod 1954 als 19-Jähriger übernahm. Heute ist er Vorsitzender des Stiftungsaufsichtsrats. Der Milliardär zählt zu den reichsten Deutschen.

© dpa-infocom, dpa:230107-99-134078/2