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Vor Urlaub mit Ruhe: Streich gelassen in Fernduell mit Union

Freiburgs Trainer Christian Streich freut sich schon auf freie Wochen ohne Handykameras und Mikrofone. Am Samstag kann er nach einem schon märchenhaften Erlebnis die Saison noch krönen.

Christian Streich
Freiburgs Trainer Christian Streich steht vor einem Spiel im Stadion. Foto: Tom Weller
Freiburgs Trainer Christian Streich steht vor einem Spiel im Stadion.
Foto: Tom Weller

Vor dem Abschluss einer kräftezehrenden Saison und dem Fernduell mit Union Berlin um die Champions-League-Teilnahme war Christian Streich doch noch einmal in Plauderlaune. Dabei sehnt er sich nach dem Gegenteil, wenn die Spielzeit am Wochenende dann zu Ende gegangen ist. Vor dem Auswärtsspiel seines SC Freiburg bei Eintracht Frankfurt am Samstag (15.30 Uhr/Sky) offenbarte der Trainer nämlich, dass es in ihm etwas anders aussieht und dass er manches im Urlaub nicht vermissen werde. »Mir geht’s gut, aber ich bin an der Kante«, sagte der 57-Jährige am Donnerstag: »Ich möchte nicht mehr sprechen und keine Handyfotos mehr machen.«

Nach dem letzten öffentlichen Training dieser Saison am Donnerstagvormittag lächelte Streich zwar in die Kameras. Der SC-Coach freut sich aber schon jetzt auf die Sommerpause: Mit »Ruhe, Natur, ein bisschen Velo fahren und ein bisschen lesen, schlafen und ausruhen, und wenn irgendwo Wasser ist, auch baden, gut essen und kochen«, listete er auf.

Zuvor steht aber noch eine letzte große Herausforderung in dieser sehr erfolgreichen Saison mit dem Achtelfinal-Einzug in der Europa League, dem erneuten Erreichen des Halbfinals im DFB-Pokal und der Chance auf die Qualifikation für die Champions League auch noch am 34. Spieltag an.

Auch nach dem »märchenhaften Erlebnis« am vergangenen Freitag mit dem Heimsieg gegen Wolfsburg, bei dem der seine Karriere beendende Stürmer Nils Petersen nach seiner Einwechslung ein Tor erzielte, »wollen die Jungs zum Glück immer mehr«, sagte Streich. Der emotionale Abschied für den SC-Rekordtorjäger, dem die Fans Plakate, Spruchbänder und eine riesige Fahne gebastelt hatten, »hat uns allen sehr gut getan«.

Die Saison können die Breisgauer nun noch krönen, sollten sie noch an Union Berlin auf dem vierten Rang vorbeiziehen. Die Berliner treten zeitgleich gegen Werder Bremen an. »Wenn Union gewinnt, dann soll es so sein. Ich kann damit leben mit der Form von Niederlage«, sagte Streich. »Irgendwann ist fertig mit ärgern und Ansprüche stellen, sonst bist du irgendwann des Wahnsinns. Den versuche ich zu vermeiden.«

Über den Spielstand im Stadion an der Alten Försterei wolle er sich auch nur informieren lassen, wenn dort »irgendetwas aus dem Erwartbaren läuft«. Selbst habe er ohnehin nie ein Handy beim Spiel dabei, und das werde er auch in Frankfurt so halten.

Bremen und Werder-Trainer Ole Werner schätzt Streich so ein, dass sie sich »mit großem Herz und großer Leidenschaft gegen die Berliner Athletik stemmen werden«, um als erstes Team in dieser Saison in Köpenick zu gewinnen.

Auch Petersen setzt vor seinem letzten Bundesliga-Spiel auf seinen Ex-Verein. »Bremen hat ein paar Spiele nicht gewonnen, deswegen werden sie nach einem Erfolgserlebnis lechzen. Niclas Füllkrug will Torschützenkönig werden, sie werden heiß sein vor dieser Kulisse und vielleicht Lust haben, den Partycrasher zu geben«, sagte der 34-Jährige. Auf Anrufe und Nachrichten Richtung Bremen hat er verzichtet. Das hat sein Kollege Maximilian Eggestein übernommen, der Werder 2021 verlassen hatte.

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