Die Mehrzahl der Unternehmen aus der Metall- und Elektroindustrie in Baden-Württemberg blickt weiter besorgt auf ihr Geschäft. Insbesondere mit der Auftragslage sind sie unzufrieden, wie aus einer am Montag veröffentlichten Umfrage des Arbeitgeberverbandes Südwestmetall hervorgeht. Für 2024 rechnen demnach lediglich 14 Prozent der befragten Unternehmen mit mehr Auftragseingängen als vergangenes Jahr. Mehr als zwei Drittel gingen von weniger Aufträgen aus. Auch bei Ertrag, Beschäftigung oder Investitionen rechne jeweils eine Mehrzahl der Firmen mit einem Minus für das Gesamtjahr.
Der stellvertretende Vorsitzende von Südwestmetall, Harald Marquardt, sagte: »Viele unserer Firmen sind in einer äußerst schwierigen Lage.« Daher müssten dringend die gravierenden strukturellen Defizite beseitigt werden, die es den Betrieben erschwere, in Deutschland zu wachsen. An der Umfrage nahmen zwischen 17. Mai und 4. Juni rund 200 Unternehmen aus der Branche teil.
Die Umfrage zeigt darüber hinaus, dass die Unternehmen ihre Investitionen in Deutschland in den vergangenen fünf Jahren nach eigenen Angaben in Summe nicht zurückgefahren haben. 68 Prozent der Firmen gaben allerdings an, in dieser Zeit die Auslandsinvestitionen deutlich gesteigert zu haben. »Uns bereitet vor allem Sorge, dass in den nächsten fünf Jahren fast jedes zweite Unternehmen seine Investitionen noch mehr in Richtung Ausland verschieben will«, sagte Marquardt. Es gebe hierzulande ein Kostenthema, vor dem man nicht die Augen verschließen könne. »Reine Appelle an unsere Unternehmen, mehr in Deutschland zu investieren, reichen da nicht mehr aus«.
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