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VfB, Wimmer und Mislintat vor Reise ins Ungewisse

Stuttgart hofft in Leverkusen auf das Ende der Auswärtsmisere. Die Personalfragen überstrahlen das Spiel aber. Neben der des Trainers wirkt auch die Zukunft des Sportdirektors offener denn je.

Michael Wimmer
Stuttgarts Trainer Michael Wimmer steht im Stadion. Foto: Tom Weller
Stuttgarts Trainer Michael Wimmer steht im Stadion.
Foto: Tom Weller

Nach dem Abpfiff geht's beim VfB Stuttgart wohl erst so richtig los. Wann und wo genau, ist noch offen. Doch die Personalfragen, die der schwäbische Fußball-Bundesligist zu klären hat, überstrahlen sein letztes Pflichtspiel des Jahres am Samstag (15.30 Uhr/Sky) bei Bayer Leverkusen. Darf Interimstrainer Michael Wimmer dauerhaft bleiben? Was wird aus Sportdirektor Sven Mislintat? Für den VfB geht's neben wichtigen Punkten im Kampf gegen den Abstieg auch um zentrale Entscheidungen für die Zukunft.

»Ich beschäftige mich nicht damit, was nach Leverkusen ist«, betonte Wimmer am Freitag. Der 42-Jährige war wieder mal darum bemüht, den Fokus auf das Sportliche zu lenken, warnte unter anderem vor der »brutalen Qualität« des kommenden Gegners und verlangte von seiner eigenen Mannschaft, »dass wir mutig sind. Das wird der Schlüssel sein.« 

Ein kleines Zwischenfazit seiner bisherigen Arbeit als Stuttgarter Übergangs-Boss ließ sich Wimmer dann aber doch entlocken. »Wir hatten sechs Spiele. Wir haben vier Siege eingefahren, haben alle Heimspiele gewonnen, sind im Pokal eine Runde weitergekommen. Das Training mit den Jungs macht Spaß, sie ziehen richtig gut mit. Daher würde ich das, was jetzt passiert ist, positiv werten«, resümierte er. »Es sind viele Schwankungen drin. Unser Ziel ist es, die abzustellen«, betonte er aber auch. Auswärts gab es unter Wimmers Regie bisher in zwei Spielen zwei Niederlagen. Auch zu Hause hat er »Schwankungen« ausgemacht.

Sportdirektor Mislintat war zuletzt voll des Lobes für Wimmer. Was es letztlich wert ist, wird sich zeigen. Nach dem Leverkusen-Spiel werde man sich »zusammensetzen und sehen, was mit meiner Person passiert«, sagte Wimmer. »Stand jetzt gehe ich davon aus, dass ich auch mit nach Amerika fliege.« Stand jetzt ist auch geplant, dass Mislintat am Montag die einwöchige PR-Reise in die USA mit antritt und VfB-Vorstandschef Alexander Wehrle wegen seiner Teilnahme an der DFL-Mitgliederversammlung nicht.  

Mislintats Zukunft ist angesichts seines zum 30. Juni 2023 endenden Vertrags allerdings auch noch nicht geklärt. Was mehrere Fragen nach sich zieht: Wann genau soll eigentlich verhandelt werden? Mit wem zuerst? Wird Mislintat, sollte er nicht verlängern und spätestens im Sommer gehen, überhaupt noch in die Trainerentscheidung mit einbezogen? Beantwortet der VfB zumindest einen Teil dieser Fragen nicht schon am Wochenende, droht ihm am Montag im wahrsten Sinne des Wortes eine Reise ins Ungewisse.

Kapitän Wataru Endo, der gegen Hertha BSC (2:1) eine Gehirnerschütterung erlitten hat, wird dem VfB beim letzten Versuch, 2022 doch noch einen Liga-Auswärtssieg zu schaffen, in Leverkusen fehlen. Immerhin ist der WM-Einsatz des Japaners aber wohl nicht gefährdet. Auch Innenverteidiger Konstantinos Mavropanos, der Last-Minute-Siegtorschütze gegen Berlin, ist aufgrund einer Gelb-Sperre diesmal nicht dabei. Rechts hinten fehlt Pascal Stenzel wegen einer Grippe. Links fällt der Kroate Borna Sosa wegen muskulärer Probleme aus. 

Die personellen Sorgen in Stuttgarts Defensive sind - auch, wenn Rechtsverteidiger Josha Vagnoman laut Wimmer wieder ein Startelf-Kandidat ist - also wieder mal beträchtlich. In der Offensive muss kurzfristig auch Silas Katompa Mvumpa wegen einer Zerrung passen, wie der VfB mitteilte. Angesichts der personellen Unklarheiten in der Führungsetage gehen die Ausfälle aber ein wenig unter.

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