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VfB Stuttgart »nicht in der schlechtesten Situation«

Im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga ist der VfB Stuttgart ins Hintertreffen geraten. Es ist der zweite Rückschlag binnen weniger Tage. Drei Spieltage vor dem Ende gibt es aber Hoffnungsschimmer.

Hertha BSC - VfB Stuttgart
Stuttgarts Torschütze Yadaly Guirassay (3.v.l) und sein Team laufen nach dem Treffer zum Anstosskreis zurück. Foto: Soeren Stache
Stuttgarts Torschütze Yadaly Guirassay (3.v.l) und sein Team laufen nach dem Treffer zum Anstosskreis zurück.
Foto: Soeren Stache

An dieses neue Gefühl möchte sich Sebastian Hoeneß nicht gewöhnen. Nachdem der Coach des VfB Stuttgart mit fünf Pflichtspielen ohne Niederlage losgelegt hatte, kassierten die Schwaben in dieser Woche gleich zwei Rückschläge. Der Druck im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga vor dem Heimspiel am Sonntag gegen Bayer Leverkusen wächst wieder.

War das bittere Aus im Halbfinale des DFB-Pokals gegen Eintracht Frankfurt (2:3) noch zu verschmerzen, traf den VfB die 1:2-Niederlage bei Schlusslicht Hertha BSC am Samstag schon heftiger. Drei Spieltage vor dem Ende der Saison sind die Stuttgarter auf den Relegationsplatz zurückgefallen.

Die Situation erinnert an die Vorsaison. Auch damals kassierten sie am 31. Spieltag eine Niederlage im Berliner Olympiastadion. Auch damals lagen sie mit 28 Punkten auf dem 16. Rang. »Wir hatten uns viel vorgenommen«, sagte Torhüter Fabian Bredlow. »Wir hätten einen großen Schritt machen können, haben den aber leider nicht gemacht.«

Auch ihm ist bewusst: Die Konkurrenten FC Schalke 04, TSG 1899 Hoffenheim und FC Augsburg sammelten Siege am 31. Spieltag. Anstatt dranzubleiben, geriet der VfB ins Hintertreffen. Auf die Tabellennachbarn möchte Bredlow aber nicht schauen. »Wir tun gut daran, auf uns zu schauen«, sagte er. »Wir streben die maximale Punkteausbeute an.«

Um das zu schaffen, muss sich der VfB in vielen Bereichen wieder steigern. »Meiner Meinung haben wir Spieler, die besser sind, wenn sie Platz haben«, stellte Außenverteidiger Borna Sosa fest. Den gab es gegen die kompakten Berliner nicht. »Wenn wir gegen so einen Gegner spielen wie Hertha, die mit zehn Mann verteidigen, haben wir immer Probleme. Das ist ein Fakt, glaube ich. Wir müssen darüber reden«, forderte Sosa.

Droht dem VfB nach dem bisherigen Aufschwung unter Hoeneß ein Rückfall? Zumindest erinnerte der Auftritt im Berliner Olympiastadion an die schwache Leistung beim 1:2 beim FC Schalke 04, als noch Bruno Labbadia an der Seitenlinie gestanden hatte. »Das ist für uns ein Ergebnis, das weh tut, aber uns nicht umwerfen wird«, sagte Hoeneß.

Einen Hoffnungsschimmer für den VfB gibt es zumindest: Die verbliebenen Gegner Leverkusen, FSV Mainz 05 und TSG Hoffenheim sind eher für eine aktive Spielweise bekannt. Es sollte wieder mehr Platz für Sosa und seine Kollegen geben. Ein anderer Mutmacher ist die Tabellenkonstellation, da sind sich Sosa und Hoeneß einig. 28 Punkte und Platz 16, zwei Zähler hinter Schalke 04 auf dem 15. Platz, lassen alle Möglichkeiten.

»Wir sind nicht in einer guten Situation, aber wir sind auch nicht in der schlechtesten Situation. Wir müssen zusammenbleiben und probieren, mehr Punkte zu holen«, meinte Sosa. Wenig später überwog auch bei Hoeneß nicht der Frust, sondern der Trotz. »Wir haben noch zwei Heimspiele und alle Chancen, die Klasse zu halten«, sagte der VfB-Coach. Mit Last-Minute-Rettungen kennen sich seine Spieler nach dem Erlebnis in der Vorsaison ja bestens aus.

Informationen zum Spiel auf Bundesliga-Homepage

© dpa-infocom, dpa:230507-99-595818/2