Logo
Aktuell Land

VfB rutscht ans Ende: Labbadia steht »nicht zur Debatte«

Keine Konsequenz, keine Durchschlagskraft, keine Torgefahr: Der VfB Stuttgart enttäuscht gegen den VfL Wolfsburg und geht als Letzter in die Länderspielpause. Der Sportdirektor stützt den Trainer.

VfB Stuttgart - VfL Wolfsburg
Stuttgarts Trainer Bruno Labbadia steht vor dem Spiel im Stadion. Foto: Tom Weller
Stuttgarts Trainer Bruno Labbadia steht vor dem Spiel im Stadion.
Foto: Tom Weller

Das Abrutschen auf den letzten Tabellenplatz quittierten die Fans des VfB Stuttgart mit einem lauten Pfeifkonzert. Im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga sind die Schwaben mit Trainer Bruno Labbadia noch tiefer in die Krise geraten - und haben zumindest mit dem schwachen Auftritt beim 0:1 (0:0) gegen den VfL Wolfsburg den Unmut der Anhänger auf sich gezogen. Enttäuscht musste Labbadia, der den niedersächsischen Gegner in der Saison 2017/18 in der Abstiegsrelegation vor dem Gang in die Zweitklassigkeit bewahrt hatte, den nächsten Rückschlag hinnehmen. Sein Job aber ist noch kein Thema.

»Das steht nicht zur Debatte«, stellte Sportdirektor Fabian Wohlgemuth am Samstag auf die Frage nach der Zukunft des Trainers klar, nachdem zuvor der frühere Stuttgarter Stürmer Omar Marmoush vor 44 900 Zuschauern in der 56. Minute die Partie für die Gäste aus Wolfsburg entschieden hatte.

Ein Sieg aus nun bereits zehn Bundesliga-Spielen lautet die ernüchternde Bilanz der stark abstiegsgefährdeten Stuttgarter unter Labbadia. Im Dezember war der Coach Nachfolger von Pellegrino Matarazzo und von Interimstrainer Michael Wimmer geworden. Der erhoffte positive Effekt eines Trainerwechsels blieb aus.

»Die Tabellensituation ist heute nicht schön, keine Frage. Was meinen Job betrifft, mache ich mir wenig Gedanken im Moment«, sagte Labbadia. Vielmehr dürfte dem 57-Jährigen die Leistung seiner Profis Sorgen bereiten. Insbesondere in der Offensive muss sich der VfB steigern, um mit der nächsten Aufgabe beim 1. FC Union Berlin am 1. April doch noch die Wende einleiten zu können.

Ergebnis und Leistung seien gegen Wolfsburg »fragwürdig« gewesen, kritisierte Wohlgemuth deutlich. Die notwendige Entschlossenheit sei gegen die Niedersachsen, die um einen internationalen Startplatz für die kommende Saison kämpfen, »nicht sichtbar« gewesen. In den Wochen zuvor hatten die Stuttgarter aus dem 1:1 bei Champions-League-Teilnehmer Eintracht Frankfurt und aus dem knapp verlorenen 1:2 bei Rekordmeister Bayern München noch Mut gezogen, auch wenn die Ergebnisse nicht gestimmt hatten. Diesmal bilanzierte Wohlgemuth: »Wir waren zu zögerlich in den Zweikämpfen, hatten keine Überzeugung in unseren Offensivaktionen und im Grunde keine ernsthafte Torchance herausgespielt.«

In der Defensive ließen die Gastgeber Marmoush beim Gegentor zu viel Raum - aus gut 20 Metern überwand der Angreifer VfB-Torwart Fabian Bredlow. »Das müssen wir besser verteidigen«, meinte Josha Vagnoman, der von Bundestrainer Hansi Flick in die Nationalmannschaft berufen wurde, bei Labbadia aber wieder nur von der Bank kam.

Weil auch nach dem Gegentor Konsequenz und Durchschlagskraft fehlten, verbringt der VfB die nun anstehende Länderspielpause mit weiter nur 20 Punkten hinter all den Konkurrenten im Kampf um den Klassenverbleib. Bochum überraschte mit einem 1:0 gegen RB Leipzig, 1899 Hoffenheim gewann 3:1 gegen Hertha und der FC Schalke 04 holte beim 1:1 in Augsburg noch einen Punkt. »Wir haben uns schon stabilisiert«, hatte der Vorstandsvorsitzende Alexander Wehrle noch bei Sky gesagt. Das Verhältnis zwischen Trainer und Mannschaft passe. »Deshalb bin ich fest davon überzeugt, dass wir unser Ziel erreichen, am Ende mindestens 15. zu werden.«

Der Druck aber wächst. Dass die Fans zwischenzeitlich »aufwachen«, skandierten, konnte Wohlgemuth nachvollziehen: »Am Ende haben sie nach so einem Spiel nicht Unrecht«, sagte der Sportdirektor: »Wir sind enttäuscht. Jetzt müssen wir wieder aufstehen.«

Bundesliga-Tabelle

Kader des VfB Stuttgart

Infos auf Bundesliga.de

© dpa-infocom, dpa:230318-99-05320/3