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VfB-Coach Hoeneß traut vertauschten Rollen nicht

Die Stuttgarter Senkrechtstarter reisen als Favoriten zum kriselnden Champions-League-Teilnehmer Union Berlin. Doch der Trainer warnt - auch wegen wichtiger Rückkehrer in Reihen der Köpenicker.

Sebastian Hoeneß
Stuttgarts Trainer Sebastian Hoeneß steht vor Spielbeginn auf dem Spielfeld. Foto: Christoph Schmidt/DPA
Stuttgarts Trainer Sebastian Hoeneß steht vor Spielbeginn auf dem Spielfeld.
Foto: Christoph Schmidt/DPA

Es scheint, als hätten beide Vereine die Rollen getauscht. Doch Trainer Sebastian Hoeneß vom VfB Stuttgart traut der Sache nicht. »Trügerisch« sei die Negativserie der Köpenicker, sagte der 41-Jährige zwei Tage vor der Partie beim 1. FC Union Berlin in der Fußball-Bundesliga am Samstag (15.30 Uhr/Sky). Sieben Pflichtspiel-Niederlagen nacheinander kassierte Union zuletzt. Nach Jahren auf der Überholspur ist der Champions-League-Teilnehmer plötzlich gewaltig ins Schlingern geraten.

Der VfB hingegen legte nach dem Fast-Abstieg in der Vorsaison einen Traumstart in die neue Spielzeit hin, feierte zuletzt fünf Siege nacheinander und ist überraschend Tabellenzweiter. Doch Hoeneß will sich von alldem nicht blenden lassen. Nur eine der besagten sieben Berliner Niederlagen sei »wirklich verdient« gewesen, so der Stuttgarter Coach: das unglückliche 0:1 in der Champions League bei Real Madrid Mitte September.

Union hätte »viel zu bieten«, erklärte der Trainer der Schwaben. Zudem stünden wichtige Spieler - der in Stuttgart geborene und beim VfB ausgebildete Mittelfeldchef Rani Khedira und Abwehrrecke Robin Knoche beispielsweise - vor der Rückkehr.

Natürlich sei die Serie aber da und werde mit den Berliner Spielern etwas machen, meinte Hoeneß. Sein eigenes Team müsse den Gegner zum Nachdenken bringen. Es werde eine Herausforderung und trotzdem freue man sich auf das Spiel. Auch wegen der Kulisse.

Die Erinnerungen des VfB ans Stadion an der Alten Försterei sind zwar nicht die besten. 2019 stieg der fünfmalige deutsche Meister nach einem 0:0 im Relegations-Rückspiel dort aus der Bundesliga ab. Im April kassierte er eine 0:3-Niederlage, in deren Folge Hoeneß' Vorgänger Bruno Labbadia als Trainer gehen musste.

Doch der jüngste Aufschwung stärkt das Selbstvertrauen der Stuttgarter. Und der verschärfte Konkurrenzkampf verlangt von Hoeneß »harte Entscheidungen«. Die zuletzt angeschlagenen Dan-Axel Zagadou und Silas seien wieder fit, Chris Führich nach seinem Debüt für die deutsche Nationalelf und Woo-yeong Jeong nach seinem Triumph mit Südkorea bei den Asienspielen bester Laune, berichtete der Trainer. Auch dadurch erhofft er sich neue Energie.

Fragezeichen stehen noch hinter den Einsätzen von VfB-Verteidiger Hiroki Ito (Rückenprobleme) und Ersatztorwart Fabian Bredlow (Hüftprellung). Beim Japaner Ito zeigte sich Hoeneß zuversichtlicher als bei Bredlow. Außenverteidiger Josha Vagnoman fällt weiter aus.

Union habe sich »sicher viel vorgenommen«, sagte der Stuttgarter Coach. Aber auch er und seine eigenen Schützlinge wollen »nach dem Länderspiel-Block wieder eine Serie starten.« Und sich an die neue Rolle - fernab der unteren Tabellenregion - weiter gewöhnen.

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