Von einem verurteilten Mörder fehlt mehrere Tage nach seiner Flucht in Rheinland-Pfalz weiter eine heiße Spur. Auch am Donnerstag ermittelte die Polizei in alle Richtungen und folgte zahlreichen Hinweisen aus der Bevölkerung, wie ein Sprecher der Polizei in Pforzheim mitteilte.
Der gesuchte 43-Jährige verbüßt im Gefängnis in Bruchsal (Baden-Württemberg) eigentlich eine lebenslange Haftstrafe. Am Montag war er im Bereich eines Baggersees im pfälzischen Germersheim-Sondernheim - rund 30 Kilometer von Bruchsal entfernt - ausgeführt worden. Dort flüchtete er in ein angrenzendes Waldstück; obwohl er unter Aufsicht zweier JVA-Beamter stand. Seine elektronische Fußfessel wurde kurze Zeit später im Stadtgebiet von Germersheim gefunden.
Erst einen Tag nach der Flucht hatte die Polizei die Öffentlichkeit informiert. Es sollte zunächst verdeckt nach dem Flüchtigen gesucht werden, wie die Staatsanwaltschaft Pforzheim mitteilte.
Es gebe keine Hinweise auf eine akute Gefährdung der Bevölkerung, sagte ein Staatsanwalt am Donnerstag. Nach Einschätzungen der Ermittler gehe es dem Flüchtigen in erster Linie um seine Freiheit und wohl nicht darum, weitere Straftaten zu begehen.
Bei der Suche nach dem Mann beschränkte sich die Polizei nicht auf Baden-Württemberg oder Deutschland. Auch international werde nach dem 43-Jährigen gesucht, hieß es. Federführend bei den Ermittlungen sei die Kriminalpolizeidirektion in Calw.
Wie dem 43-Jährigen die Flucht gelingen konnte, muss laut Staatsanwaltschaft noch aufgearbeitet werden. Zunächst liege der Fokus auf der Wiederergreifung des Mannes.
Er war am 7. Mai 2012 vom Landgericht Karlsruhe unter anderem wegen Mordes verurteilt worden. Für das Gericht stand fest, dass der damals 32-Jährige sein Opfer aus Pforzheim am 7. Januar 2011 nach Gotha gelockt, gefesselt und geschlagen hat. Danach fuhren er und eine mitangeklagte, damals 30 Jahre alte Frau mit dem verletzten Mann (44) in die Südpfalz. Dort erwürgte der jetzt 43-Jährige das Opfer.
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