BERLIN. Wetterextreme wie Sturm, Hagel, Hochwasser und Starkregen haben die bei Versicherungen gemeldeten Schäden in Baden-Württemberg im vergangenen Jahr auf rund 660 Millionen Euro anschwellen lassen. Im Vergleich zu 2022 (285 Millionen Euro) habe sich die Summe damit mehr als verdoppelt, machte der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) am Montag in Berlin deutlich.
Der Anstieg sei vor allem auf eine Häufung solcher Wetterereignisse beziehungsweise folgenschwerere Unwetter zurückzuführen, sagte eine GDV-Sprecherin. Denn die Versicherungsdichte bezogen auf Sturm und Hagel betrage in Baden-Württemberg 100 Prozent, bei Elementarschäden etwa durch Starkregen oder Hochwasser 94 Prozent. Es liege also nicht daran, dass mehr Menschen solche Versicherungen abgeschlossen haben.
350 Millionen Euro entfielen den Angaben zufolge im Jahr 2023 auf Sachversicherer für Schäden an Häusern, Hausrat, Gewerbe- und Industriebetrieben im Land. Knapp 310 Millionen Euro hätten bei Kfz-Versicherern zu Buche geschlagen, listete der Verband auf.
Im Südwesten vor allem Schäden durch Hagel und Sturm
Statistisch gesehen waren im Südwesten von 1000 Wohngebäudeversicherungsverträgen 17,7 von einem Sturm- und Hagelschaden betroffen, wie es weiter hieß (2022: 10,3). »Damit steht Baden-Württemberg auf Platz sechs der bundesweiten Naturgefahrenbilanz.« Der Bundesschnitt liege bei 18,5 Meldungen. An der Spitze stehe Schleswig-Holstein mit 31.
Bei Schäden durch Wetterextreme wie Starkregen oder Überschwemmung lag Baden-Württemberg hingegen mit 3,0 Schadenmeldungen je 1000 Sachversicherungsverträgen am Ende der Bundesländer-Übersicht (2022: 2,7). Der Durchschnitt habe 8,2 Meldungen betragen. Spitzenreiter in der Kategorie ist den Daten zufolge Bremen mit 21,3 Meldungen.
In der Kfz-Versicherung haben sich die Schadenmeldungen durch Unwetter laut GDV verdoppelt: Vergangenes Jahr seien 11,9 (2022: 5,1) von 1000 Verträgen betroffen gewesen. (dpa)