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Versicherer: Hohe Schäden durch Starkregen im Südwesten

Infolge des Klimawandels steigt die Wahrscheinlichkeit von heftigen Regenfällen. Diese könnten etwa für Hausbesitzer teuer werden. Eine Analyse der Versicherer zeigt nun das Ausmaß solcher Schäden in den vergangenen Jahren - und welche Regionen besonders betroffen sind.

Sturm
Eine Landstraße ist aufgrund von Sturmschäden gesperrt. Foto: Matthias Bein/DPA
Eine Landstraße ist aufgrund von Sturmschäden gesperrt.
Foto: Matthias Bein/DPA

Starkregen hat in den vergangenen zwei Jahrzehnten im Südwesten Versicherungsschäden an Wohngebäuden von rund 925 Millionen Euro verursacht. Von 2002 bis 2021 waren 66 von 1000 Wohnhäusern von einem Starkregenschaden betroffen. Das zeigt eine Analyse, die der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) am Donnerstag veröffentlichte. Hausbesitzer mussten im Schnitt rund 6600 Euro bezahlen, um die Schäden zu beheben. Versicherer und Meteorologen fürchten, dass derartige Regenfälle künftig häufiger auftreten und damit auch die Schäden weiter zunehmen werden.

Am stärksten betroffen in Baden-Württemberg waren laut GDV die Einwohner von Mannheim. Besonders schwere Regenfälle haben dort statistisch betrachtet rund jedes siebte versicherte Haus (149 von 1000) beschädigt. Mit 135 Schäden je 1000 Wohngebäude rangierte Biberach auf dem zweiten Platz der Schadensbilanz.

Im Bundesvergleich zeigt sich für den Südwesten ein gemischtes Bild: Bei den betroffenen Gebäuden kam das Land recht glimpflich davon. Am häufigsten traf es demnach Berlin, wo die Hausbesitzer im Laufe der vergangenen zwanzig Jahre für gut jedes siebte Haus - 148 von 1000 Wohngebäuden - einen Schaden durch Starkregen meldeten.

Bei der Schadenssumme waren wiederum nur Rheinland-Pfalz, Bayern Nordrhein-Westfalen und Sachsen stärker betroffen. Im untersuchten Zeitraum nennt der Verband für die Bundesrepublik insgesamt 25.269 Starkregenereignisse mit 98 Schäden pro 1000 Gebäuden und einem Gesamtschaden von 12,6 Milliarden Euro.

»Extreme Wetterereignisse nehmen zu und damit auch die Schäden«, wird GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen in einer Mitteilung zitiert. »Klimawandel bedeutet: Mehr Hitze, mehr Dürre, aber auch mehr Stürme und Starkregen. Darauf müssen wir uns einstellen.« Gerade die kurzen, heftigen Niederschläge verursachten besonders viele Schäden.

Im Südwesten haben demzufolge 94 Prozent der Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer eine Elementarschadenversicherung - und sind somit vor den Folgen extremer Regenfälle geschützt. Der Grund dafür ist laut einem Sprecher eine entsprechende Pflicht, die es früher gegeben hatte. Bundesweit sind im Durchschnitt nur 52 Prozent abgesichert. Viele Hausbesitzer würden den Schutz gegen extreme Regenfälle bislang vernachlässigen, sagt Asmussen.

© dpa-infocom, dpa:230727-99-547867/4