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Verschärfte Maskenpflicht und Kontaktbeschränkungen

Weil die Infektionszahlen zu stark steigen, ruft Baden-Württemberg die höchste Alarmstufe aus. Weitere Einschränkungen des Alltags sind die Folge. Regierungschef Kretschmann mahnt: Das muss jetzt wirken, sonst droht wieder der Lockdown.

Ein Schild weist auf das verpflichtende Tragen einer Maske hin
Ein Schild weist auf das verpflichtende Tragen einer Maske hin. Foto: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa-Zentralbild/ZB/Symbolbild
Ein Schild weist auf das verpflichtende Tragen einer Maske hin. Foto: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa-Zentralbild/ZB/Symbolbild

STUTTGART. Zur Eindämmung der Corona-Pandemie gelten in ganz Baden-Württemberg von Montag an nochmals strengere Regeln. Dazu gehören eine erweiterte Maskenpflicht sowie verschärfte Kontaktbeschränkungen - und zwar unabhängig davon, ob die jeweilige Stadt oder der Landkreis die Schwelle von 50 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner innerhalb einer Woche überschreitet oder nicht.

So muss nun überall in öffentlichen Bereichen, etwa Fußgängerzonen, eine Maske vor Mund und Nase getragen werden, sofern nicht sicher ist, dass der Mindestabstand von 1,50 Meter zu anderen Menschen eingehalten werden kann. In Schulen gilt die Maskenpflicht ab Klasse 5 nun auch im Unterricht. Zudem dürfen sich im privaten Rahmen nur noch maximal zehn Menschen treffen - es sei denn, sie leben in höchstens zwei verschiedenen Haushalten. Zu Veranstaltungen sind nur noch maximal 100 Teilnehmer zugelassen.

Außerdem sollen Kliniken ihre Kapazitäten für Corona-Patienten stufenweise anpassen und nicht zwingend notwendige Behandlungen schrittweise reduzieren. Die Fieber-Ambulanzen und Corona-Teststellen in den besonders betroffenen Regionen werden wieder hochgefahren. Auch telemedizinische Behandlungsmöglichkeiten werden ausgeweitet.

Als Reaktion auf die stark steigenden Infektionszahlen hatte die Landesregierung am Samstag die höchste Pandemiestufe und damit die »kritische Phase« ausgerufen. Es müsse nun alles getan werden, um den Trend zu stoppen und das Ruder herumzureißen, betonte Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne). Innenminister Thomas Strobl (CDU) musste am Wochenende in die Quarantäne, nachdem ein Personenschützer positiv getestet worden war. Strobls eigener Test fiel negativ aus.

Städte und Landkreise, deren Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner innerhalb einer Woche über 50 liegt, können auch noch schärfere lokale Maßnahmen ergreifen - wie zum Beispiel nächtliche Ausgangssperren verhängen. Landesweit lag die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz am Sonntag bei 46,3. 674 neue Infektionen wurden registriert. Damit stieg die Zahl der bestätigten Corona-Fälle in Baden-Württemberg auf mehr als 60 000.

Kretschmann warnte die Bevölkerung vor einem erneuten herunterfahren des gesellschaftlichen Lebens. Wenn die Einschränkungen der dritten Alarmstufe über sieben bis zehn Tage nicht wirkten, werde man die Maßnahmen verschärfen und etwa die Treffen im öffentlichen Raum drastisch einschränken, sagte der Grünen-Politiker. »Das muss jedem klar sein: Wenn das nicht geht, dann werden wir zum Schluss sehr viel härtere Maßnahmen ergreifen müssen, die dann auch tiefer ins Arbeitsleben eingreifen.« (dpa)

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