Bei gewalttätigen Protesten gegen die AfD waren am Samstag nach früheren Polizeiangaben 55 Menschen in der badischen Stadt verletzt worden - unter ihnen waren 53 Polizeibeamte und zwei Demonstrationsteilnehmer. 17 Beamte waren laut Polizei nach den Vorfällen dienstunfähig.
Polizisten erlitten den Angaben zufolge Reizungen an den Augen und den Atemwegen, weil sie mit einem Feuerlöscher angesprüht wurden und weil Vermummungsmaterial, Kleidung und Pyrotechnik brannten. Andere Beamte trugen Prellungen und Schürfungen davon, weil sie geschlagen und getreten wurden.
Laut einem mittlerweile veröffentlichten Bericht der antifaschistischen Kampagne wurden mehrere Teilnehmer der Gegendemonstration durch Schläge auf den Kopf und Tritte teils schwerer verletzt. Eine Zahl der Verletzten wurde in dem Bericht nicht angegeben. Die antifaschistische Kampagne hatte nach eigenen Angaben zu der Gegendemonstration aufgerufen.
Der Offenburger Oberbürgermeister Marco Steffens teilte mit, er missbillige die Gewalt bei der Demonstration. »Wenn Sachbeschädigungen stattfinden und Polizeibeamte verletzt werden, geht das eindeutig zu weit«, erklärte der CDU-Politiker.
Unter den rund 400 kontrollierten Demonstrationsteilnehmern waren ersten Polizeiermittlungen zufolge 20 Menschen im Alter von 18 und 35 Jahren, die bereits im Dezember nach dem Sprühen von Parolen an der Außenwand des Offenburger Gefängnisses vorläufig festgenommen worden waren. Ob gegen die jungen Menschen nun neue Vorwürfe erhoben werden, war zunächst noch offen.
Die Ordnungshüter der badischen Stadt richteten nach den Vorfällen vom Wochenende die »Ermittlungsgruppe Messe« mit sieben Beamten ein. Für Zeugen wurde eine Telefonnummer (+ 49 781 21 2820) eingerichtet.
Aufruf Aufstehen gegen Rassismus für den 4. März
Mitteilung Stadt Offenburg, 3.3.
Mitteilungen der Polizei, 4.3 und 5.3.
Mitteilung Polizei Offenburg, 6.3.
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