Der ehemalige Speerwurf-Weltmeister Johannes Vetter muss sein für Sonntag geplantes Comeback nach zehnmonatiger Verletzungspause erneut verschieben. Der 31-Jährige zog sich am Freitag beim Abschlusstraining eine Adduktorenverletzung zu, die den avisierten Start bei seinem Heim-Meeting in Offenburg verhindert.
Vetter bestritt im Juli vergangenen Jahres in Leverkusen seinen bislang letzten Wettkampf, bei dem er die Norm für die folgende WM in Budapest verpasste.
Der Weltmeister von 2017 in London hatte in den vergangenen Jahren mit Schulterschmerzen zu kämpfen. Seinen zunächst geplanten Start beim Werfer-Europacup vor zwei Monaten musste er ebenfalls absagen.
»Nach zahlreichen Behandlungsansätzen haben wir es zuletzt auf konservativem physiotherapeutischem Weg geschafft, die instabile Schulter wieder schmerzfrei zu bekommen«, sagte Vetters Heim- und Bundestrainer Boris Obergföll zuletzt. Das Ziel sei zunächst die EM in Rom, betonte er. Ob es mit einer Teilnahme noch klappt, ist nun fraglich.
Die Titelkämpfe in Italiens Hauptstadt finden vom 7. bis 12. Juni statt. Ein noch größerer Höhepunkt sind die Olympischen Spiele in Paris. Hier geht es für die Leichtathleten vom 1. bis 11. August um die Medaillen.
In Offenburg starten wird am Wochenende Youngster Max Dehning. Der 19-Jährige aus Leverkusen hatte im Februar in Halle an der Saale mit einem sensationellen Wurf auf 90,20 Meter auf sich aufmerksam gemacht. Dehning avancierte damit zum jüngsten 90-Meter-Werfer der Leichtathletik-Historie. Er setzte sich damals auch an die Spitze der Weltjahresbestenliste.
Auch Kaul mit dabei
»Ich dachte bislang, Johannes Vetter wäre der kraftvollste Speerwerfer weltweit, aber Max hat sogar noch mehr drauf«, sagte Obergföll nach den letzten gemeinsamen Trainingslagern, »der hat Kraft für zwei.« Zudem ist auch Zehnkampf-Europameister Niklas Kaul in Offenburg dabei. Der 26-Jährige will einen Formtest in seiner stärksten Zehnkampf-Disziplin absolvieren.
Am Speerwurf der Frauen nimmt die Europameisterin von 2018, Christin Hussong, teil. Zur internationalen Konkurrenz gehört unter anderem die Polin Maria Andrejczyk, die bei den Olympischen Spielen in Tokio Silber gewann.
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