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Verdi warnt vor weiterer Fluktuation beim Kita-Personal

In Tübingen sollen Eltern ihre Kinder demnächst schon am frühen Nachmittag aus der Kita abholen und überall im Südwesten dürfen die Kita-Gruppen nun größer sein - alles wegen fehlenden Personals. Nun warnt Verdi: Es könnte noch schwieriger werden.

Personalmangel in Kitas
In einer Kita spielen Kinder. Foto: Uli Deck
In einer Kita spielen Kinder.
Foto: Uli Deck

Die Gewerkschaft Verdi warnt vor einer weiteren Abwanderung von pädagogischem Personal in den Kindertagesstätten im Südwesten. Man komme in einer Befragung zu alarmierenden Ergebnissen, sagte Nancy Hehl, Expertin für die Themen Erziehung, Bildung und Soziale Arbeit bei Verdi, der Deutschen Presse-Agentur. Die Gewerkschaft will am Freitag die Ergebnisse der Befragung vorstellen - und legt damit den Finger in die Wunde.

Die Debatte um den Fachkräftemangel in Kitas hatte in dieser Woche einen vorläufigen Höhepunkt erreicht. Anlass ist ein Beschluss des Gemeindetags in Tübingen, wonach zahlreiche Kitas in der Stadt demnächst deutlich früher schließen müssen. Der Beschluss bringt viele berufstätige Eltern in die Bredouille, schließlich würde die Vereinbarkeit von Familie und Beruf extrem darunter leiden.

Doch auch für Expertin Hehl ist die Verkürzung der Öffnungszeiten in der Not noch eine annehmbare Alternative: »Wir raten dann auch eher dazu, die Quantität zu reduzieren und die Qualität zu halten.« Allerdings müssten solche Entscheidungen im besten Falle mit allen Beteiligten, also auch den Eltern, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und Trägern der Einrichtungen abgestimmt werden. Und Ziel müsse es natürlich weiterhin sein, mehr qualifiziertes Personal zu gewinnen.

Gemeinsam mit Experten der Hochschule Fulda fragte Verdi im vergangenen Herbst mehr als 1300 pädagogische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Kitas im Südwesten.

© dpa-infocom, dpa:230210-99-542689/2