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Verdi ruft zu Warnstreiks im Südwest-Einzelhandel auf

Etwa 800 Beschäftigte im Südwest-Einzelhandel haben sich am Freitag an einem ganztägigen Warnstreik beteiligt. Wie die Gewerkschaft mitteilte, waren Beschäftigte in mehreren Regionen und Städten des Landes aufgerufen: in Mannheim-Heidelberg, Karlsruhe und Pforzheim, Stuttgart mit Umgebung, Heilbronn und Schwäbisch Hall sowie in Radolfzell. In Karlsruhe beteiligten sich rund 350 Menschen an einem Demonstrationszug durch die Innenstadt. Mit den Arbeitsniederlegungen soll Druck auf die Arbeitgeberseite in den laufenden Tarifverhandlungen gemacht werden.

Warnstreik
»Warnstreik!« steht auf einem Schild. Foto: Friso Gentsch
»Warnstreik!« steht auf einem Schild.
Foto: Friso Gentsch

Die Tarifverhandlungen für die rund 490.000 Beschäftigten im baden-württembergischen Einzelhandel waren am Mittwoch erneut ergebnislos vertagt worden. Verdi hatt das Arbeitgeberangebot als völlig unzureichend zurückgewiesen. Es sah eine Lohnerhöhung von insgesamt 7,5 Prozent in den nächsten 24 Monaten vor. Zudem wurde eine steuer- und abgabenfreie Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 1000 Euro vorgeschlagen, wie der Handelsverband Baden-Württemberg mitteilte. Darüber hinaus boten die Arbeitgeber an, mit dem ersten von drei Erhöhungsschritten die unteren Stundenlöhne auf einen Basiswert von 13 Euro anzuheben.

Verdi fordert 15 Prozent mehr Geld bei einer Laufzeit von einem Jahr. Die dritte Verhandlungsrunde in dem Tarifstreit ist für den 23. Juni geplant. Verdi verhandelt im Südwesten seit Mitte April über mehr Geld für die Beschäftigten im hiesigen Einzel- und Versandhandel.

© dpa-infocom, dpa:230519-99-746350/3