Gestreikt werden soll laut der Gewerkschaft von Montag bis Donnerstag an den Unikliniken in Tübingen, Freiburg, Heidelberg und Ulm. »Wir haben bewusst entschieden, jetzt mit einem viertägigen Warnstreik den Arbeitgebern unmissverständlich klarzumachen, dass wir in der dritten Runde einen für die Beschäftigten guten Abschluss erreichen wollen«, teilte Verhandlungsführerin Irene Gölz mit.
Harsche Kritik kam vom Arbeitgeberverband der baden-württembergischen Uniklinika (AGU). Der Streikaufruf sei völlig unverständlich und einmalig in der Tarifgeschichte des Arbeitgeberverbandes, teilte eine Sprecherin mit. Man liege mit dem letzten Angebot nahe an dem Tarifabschluss mit dem Sana-Klinikkonzern, den selbst der Verdi-Bundesvorstand als gut bezeichnet habe. Der Streikaufruf sei deshalb »extrem überzogen« und belaste unnötig die nächste Verhandlungsrunde.
Die Gewerkschaft fordert ein verbessertes Angebot für die rund 26.000 Beschäftigten an den Unikliniken. Verdi fordert unter anderem für Medizinisch-Technische-Assistenten sowie Pflege- und Verwaltungskräfte 10,5 Prozent mehr Geld, mindestens aber 375 Euro mehr pro Monat; die Laufzeit soll zwölf Monate betragen.
Das letzte Angebot des Arbeitgeberverbands sah eine steuerfreie Einmalzahlung von 4200 Euro vor sowie eine Steigerung der Vergütung um durchschnittlich sechs Prozent mit einer Laufzeit bis Ende Juli 2024.
Bei den Verhandlungen geht es um Beschäftigte, für deren Arbeitsverhältnisse der Tarifvertrag Uniklinika Baden-Württemberg gilt. Ärzte oder wissenschaftliches Personal fallen unter andere Tarifverträge.
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