Wegen des Baus eines Tunnels im Zuge des Megaprojekts Stuttgart 21 droht die Kappung der Gäubahn für mehrere Jahre. Die Züge aus Singen sollen ab 2025 nicht mehr bis zum Stuttgarter Hauptbahnhof fahren, sondern in Stuttgart-Vaihingen enden. Tausende Fahrgäste im Fern- und Regionalverkehr täglich müssten dann für viele Jahre auf S-Bahn, Busse und Stadtbahnen umsteigen. Dagegen gibt es Widerstand.
»Wir wollten zeigen, dass es mehr als nur diese Option gibt«, sagte CDU-Landtagsabgeordneter Guido Wolf, der als Vorsitzender des Interessenverbands Gäu-Neckar-Bodensee-Bahn zu der Diskussionsrunde geladen hatte. Für ihn habe sich die Option einer S-Bahnverbindung bis nach Singen ergeben, deren weitere Untersuchung er für notwendig halte, sagte er. Geklärt werden müsse etwa, wie viele zusätzliche S-Bahn-Fahrzeuge gebraucht würden und ob diese ab 2025 zur Verfügung stünden. Nun müsse als nächstes die Machbarkeit vom Verkehrsministerium und der Bahn geprüft werden, sagte Wolf.
Auch der Schienenbeauftragte der Bundesregierung, Michael Theurer (FDP), sprach sich für eine ähnliche Lösung aus. »Eine direkte S-Bahnanbindung nach Horb und die Umleitung der Fernzüge über Tübingen und den Flughafen zum neuen Stuttgarter Hauptbahnhof wäre der Königsweg für Reisende und Gäubahn-Anrainer«, erklärte er. Für den Bund und die DB Netz AG sei dabei wichtig: »Der Pfaffensteigtunnel muss so schnell wie möglich realisiert werden, damit die Vorteile von Stuttgart 21 rasch auch im südlichen Baden-Württemberg spürbar werden.«
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