Der Bedarf an Krediten von Pfandleihern ist trotz der inzwischen gebremsten Inflation nach Verbandsangaben weiter hoch. Es sei ein spürbarer Zuwachs des Geschäfts durch die Corona-Pandemie, die starke Teuerung und die hohen Energiekosten festzustellen, sagte der Geschäftsführer des Zentralverbands des Deutschen Pfandkreditgewerbes (ZDP), Wolfgang Schedl. Dies berichteten ihm Mitgliedsbetriebe vor Ort. Konkrete Zahlen lägen ihm nicht vor.
Der Pfandkredit dient zur schnellen Überbrückung finanzieller Engpässe. Dafür werden Gegenstände wie Schmuck, Goldmünzen, Uhren oder werthaltiges Porzellan und Kunstgegenstände beliehen. Kundinnen und Kunden erhalten das Darlehen in bar ausgezahlt. Dafür werden Zinsen und Gebühren fällig. Zahlt der Kunde alles rechtzeitig zurück, kann er den beliehenen Gegenstand wieder mitnehmen. Wenn nicht, wird dieser versteigert.
Die sich zuletzt abschwächende Inflation in Deutschland wirke sich bisher nicht auf die Pfandleihhäuser aus. »Bis dato können wir nicht sagen, dass sich das Geschäft abschwächt«, sagte Schedl. Es bleibe abzuwarten, wie sich dies auf den Kreditbedarf der Kundinnen und Kunden auswirke. Es sei derzeit nicht absehbar, ob das Geschäft schwächer werde. Sollten die Bonitätsanforderungen seitens der Kreditinstitute künftig noch steigen und die Kreditwürdigkeit der Bank-Kunden sinken, so ist Schedl zufolge eine weitere Belebung des Geschäfts mit Pfandkrediten vorstellbar.
Am Dienstag hatte das Statistische Bundesamt in Wiesbaden anhand vorläufiger Daten mitgeteilt, dass die Verbraucherpreise im März um 2,2 Prozent über dem Vorjahresniveau lagen. Das ist der niedrigste Wert seit April 2021 mit damals 2,0 Prozent. Im Februar hatte die Jahresteuerungsrate noch bei 2,5 Prozent gelegen und im Januar bei 2,9 Prozent. Höhere Teuerungsraten schmälern die Kaufkraft von Verbraucherinnen und Verbrauchern. Die Menschen können sich für einen Euro weniger leisten. Im vergangenen Jahr setzten viele Verbraucher daher den Rotstift an. Der Privatkonsum fiel als wichtige Konjunkturstütze aus.
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