Logo
Aktuell Land

Verband fürchtet Hochzeitstourismus in Grenzregionen

Hochzeit
Zwei frisch Vermählte legen nach der Trauung die Hände übereinander. Foto: Jörg Carstensen/dpa/Symbolbild
Zwei frisch Vermählte legen nach der Trauung die Hände übereinander. Foto: Jörg Carstensen/dpa/Symbolbild

MÜNCHEN. Angesichts unterschiedlicher Corona-Regeln fürchtet der Bayerische Hotel- und Gaststättenverband einen Hochzeitstourismus in Grenzregionen Bayerns. Ein Abwandern der Gäste drohe vor allem nach Baden-Württemberg, aber auch nach Österreich, sagte Landesgeschäftsführer Thomas Geppert. "Die Menschen werden jetzt Hochzeiten planen, wo es wieder möglich ist.

Während in Baden-Württemberg seit Dienstag wieder Feiern mit bis zu 99 Gästen erlaubt sind, gebe es im Freistaat dafür noch keine Perspektive. »Das ist wirklich ein Nachteil«, sagte Geppert.

Grundsätzlich sei das vorsichtige Vorgehen der Staatsregierung zwar »durchaus richtig«, so der Landesgeschäftsführer. »Wir benötigen aber dringend mehr Planbarkeit.« Lieber solle die Politik Entscheidungen mit mehr Vorlauf treffen - und sie notfalls bei höheren Infektionszahlen wieder zurücknehmen.

»Entscheidungen über Familienfeiern werden ja lange im Voraus getroffen.« Doch in Bayern könnten Wirte derzeit keine Antworten auf entsprechende Anfragen geben. »Deshalb sollte man die Vorschriften angleichen«, betonte Geppert.

Einen Hochzeitstourismus aus Bayern könne man aktuell nicht feststellen, »auch wenn es Einzelfälle dieser Art geben mag«, sagte ein Sprecher des Hotel- und Gaststättenverbands Baden-Württemberg. Grundsätzlich habe Geppert aber recht: »Gleiche Wettbewerbsbedingungen für Betriebe in benachbarten Bundesländern sind anzustreben.«

Auch der Bund deutscher Hochzeitsplaner teilte mit, man könne bisher keinen Hochzeitstourismus beobachten. Doch auch dort bereiten die unterschiedlichen Vorgaben Schwierigkeiten.

»Wir verfolgen jede Pressekonferenz, suchen mehrmals täglich nach aktuellen Informationen auf den Seiten der Bundesländer und Städte«, sagte eine Sprecherin. »Was hier verboten ist, ist dort erlaubt. Keine einfache Aufgabe, dies unseren Brautpaaren plausibel zu vermitteln.« Viele Paare seien daher nach wie vor sehr verunsichert - und hätten deshalb geplante Feiern bereits in den Herbst und Winter oder gleich auf den nächsten Sommer verschoben. (dpa)